7.Vom Bildungs-Zivilisations-Kultur-Lernen (Bildungs-
lernprinzip eines alten Zeitalters) zum Kulturations-Entwicklungs-Kultur-Lernen (gotisches Lernprinzip)
eines neuen Zeitalters).
251.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden Ratschläge vom Lehrer immer weiter gegeben, weil es das einzige ist, was er
damit machen kann. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird versucht, bei Entwicklungsreife die Ratschläge zu indi-
vidualisieren und in die Tat umzusetzen. Diese Wissenheit erfolgt nicht durch viel lesen, sondern ist das Ergebnis eines lang andauernden Lebens-Erfahrungs-Erkenntnis-Vertrau-
ens-Prozesses.
252.) Bildungs-Kultur-Lernen ist in die Bildungsschule fah-
ren, um durch " laute Lehrmeister " zu lernen und die Aus-,
Fort- und Weiterbildung ist anerkannt (die Lauten im Lande). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist die " Ringschule des Lebens ", um als " stiller Lebensmeister " zu lernen und bleibe als Entwickler unerkannt (die Stillen im Lande)*.
* Dem Vorbild genügt nicht die äussere Macht, sondern es ist das Bewusstsein der inneren Macht,nicht die Autorität einer verliehe-
nen Macht, sondern nur mächtig als stille, verborgene Daseinsmacht Es genügt eigentlich schon, dass er nur da ist und nicht, das ihn
jedermann kennt. Der Nimbus des Vorbildes bleibt erhalten nur
durch Distanz. Es ist wie der Philologe Friedrich Nietzsche sagte. Salopp gesagt ist das Vorbild der Mann, der anderen Beine macht aber auch der glimmende Docht, wo die Menschen ihre Leuchte anzünden. Das Vorbild besitzt die grösste Klugheit und vergisst
um der Sache willen sich selbst, seinen Vorteil und seinen " Ego-
stolz ". Ein Vorbild will obwohl überall gegenwärtig, anonym und unsichtbar bleiben und als stiller, verborgener im Lande nicht zu
existieren braucht. Er genügt sich selbst und will nur dasein.
253.) Bildungs-Kultur-Lernen setzt sich mit der konsum-
fixierten Gesellschaft, den Konsumtröstungen und Überbewertung der Konsumfreiheit und Zweckwelt auseinander (Systemerhaltung, Wirtschaft- und Konsum-Sinnen-Erfolgs-Mensch, Lifestyle, Egointeressen, gut ge-,
er-und ausgelebt, besessen sein. Wir gehören nur uns
und nach uns die Sündflut. Entwicklungs-Kultur-Lernen
setzt sich mit der überlebten Konsumideologie, den Ent-
wicklungströstungen und Ausbildung der Entwicklungs-
welt (Systementwicklung, Entwicklungsmensch, evoluti-
onswidriger Überkonsum, egoistisch sein für andere, Individuierung, Unsterblichkeitslernen lernen). Wir gehören
nicht uns und nach uns eine noch bessere Welt *.
* Die alte Konsumideologe und der Konsummensch, obwohl noch
vorherrschend, gehört der Vergangenheit an. Nach dem neuesten Bericht des Club of Rom befindet sich die Welt in einem Zustand fortwährender Degenerierung, " weil auf Kosten fremder Kreide gezecht wird " und wirtschaftliche Unvernunftsinteressen als
Sieger die Halle der Konferenzteilnehmer verlassen. Die Abwei-
chungen vom natürlichen Normalzustand werden immer grösser.
Das Artensterben ist heute hundert mal schneller als es die Evolution vorgibt. Die Erde ist ressourcenmässig überlastet und muss seit An-
fang der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts mehr hergeben als
sie nachhaltig verkraften kann. Für kurzfristige, ökonomische Vor -
teile wird die Zukunft verscherbelt.
254.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Geplantes, Lebensfest- setzendes und Lebenshemmendes (mein Wille,welcher das Gewollte blockiert ). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist Ungeplantes, Lebensoffenes und Lebensbefreiendes (sein Wille als das gewollte Bessere)*.
* Siehe Textfortsetzung den Gliederungspunkt "Willen" in Christen- tum-frueher-und-heute
255.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist der Lesende einer unter vielen, weil er sich in der Vielheit der Lesenden wieder findet (" Massenmedien "). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird der Lesende zum Einzelnen, und weil er sich im Gele-
senen wieder findet, individualisiert sich das zu Lernende
( " Kopfkissenbücher,welche mit fast religiöser Andacht gelesen werden"). Wenn ich mich z.B. im gotischen Baustil wieder erkenne, ist dieser mir ebenbürtig. Keiner vermag das hinaus zu erkennen, was er selbst nicht in sich hat Wenn ich mich in der Erkenntnis wiedererkenne, handelt es sich um einen lebendigen Prozess, der den gesamten Menschen erfasst und dieser selber verwandelt wird.Das Subjekt und das Objekt der Erkenntnis sind identisch und die Spaltung ist aufgehoben. Diese Erkenntnis ist tatsächlich Weg, Wahr-
heit und Leben zugleich und zieht kein Handeln mehr nach sich, sondern Erkenntnis und Verwirklichung sind eins.
256.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Hilfe in Büchern oder bei anderen Menschen suchen (die hilfreichste Hand ist der Arm anderer). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist sich selber helfen können und Hilfe sein für die Anderen (die hilfreichste Hand ist die am eigenen Arm)*.
* Lernen besteht in einem Erinnern seit Generationen in der Seele
des Menschen (Sokrates im Dialog mit seinem Kollegen Platon) ".
Eine nachvollziehbare Interpretation für " alles Wissen ist in dir"... Siehe weitereren Volltext Nr. 200 in Kulturlernen-5
257.) Bildungs-Kultur-Lernen ist der abstrakte, geistige, verstandesmässige Lernprozess, ohne dass bei mir und mit mir wirklich etwas geschieht (Kulturlosigkeit). Entwick-
lungs-Kultur-Lernen ist der lebensexistenzielle Lernprozess, wo jeden Tag bei und mit mir und damit endlich in der Welt etwas geschieht (Kulturträger)*.
* Es kann weiterhin nicht oft genug wiederholt werden, dass es unwichtig ist was die neuesten Nachrichten sind, was andere sagen und tun, wie prominent jemand ist, Mißstände zu kritisieren sondern nur was ich tue. Es geschieht zwar viel in der Welt und um uns herum, aber in Wahrheit geschieht alles nur in mir. Es ist der Weg von der Verwandlung der Welt, um diese in der Aussenwelt z.B. eine Krise bspw. durch Reformen, Technik, Schutzmassnahmen und viel Geld zu verbessern und retten zu wollen und der Andere der Schuldige ist
und der Mensch will und kann bleiben wie er ist zur Verwandlung
des Menschen in seiner Innenwelt, wo der Mensch sich im Ent- wicklungs-Individualisierungs-Prozess wandelt, weil dieses das Ganze darstellt und dieses der einzige Punkt ist, wo in der Welt wirklich etwas geschieht und deshalb ist er " der Nabel der Welt " und macht den Unterschied aus.
258.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird im und durch das Unternehmen Berufskarriere gemacht (allgemeines Un-
ternehmens-Anpassungsinteresse und arbeitsstromlini-
enförmig). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen habe ich,
weil ich z.B. eine Fehlbesetzung war, " gegen das Unter-
nehmen (Berufungs)karriere gemacht " und bin erst durch den " Gegenwind " entwicklungsmässig gewachsen. Nicht
in Harmonie mit dem Unternehmen, sondern in Opposition mit diesem ist nur für beide Parteien entwicklungsför-
derlich. Das traditionelle, karrieremässige muss erst ein-
mal scheitern, wenn es persönlich (berufungsmässig) gelingen soll (individuelles Entwicklungs-Übereinstim-
mungsinteresse und lebensstromlinienförmig)*.
* I.) Siehe auch viele Beispiele " vom statischen Berufs-Bildungs- lebens-Lauf zum dynamischen Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf".
II.) Es ist das Nobeldilemma in allem. Alfred Nobel hat das Schieß- pulver (Dynamit)erfunden, aber der Friedensnobelpreis wird an diejenigen verliehen, welche seine Erfindung (als Waffe) nicht anwenden in das Gesetz des Lebens ist ihr Widerspruch
259.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird den Gedanken der Anderen gefolgt, aber fremde Gedanken " brennen nicht ". Es sind Gedanken die man niederschreibt (bildungsgemässes Begriffsdenken). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist seinen eigenen Gedanken folgen und an grossen Gedanken anderer sich empor arbeiten. Es ist " die Glut des jungen Denkens ", die einen treibt (lebensergriffenes Entwicklungsdenken).
260.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gelten gesellschaftlich " die besten Köpfe des Landes ", welche auf einer renom-
mierten und teuren Elite-Universität studiert haben. Der Mensch ist, was die Erziehung und Bildung aus ihm machen (Immanuel Kant-Philosoph). Was aus dem Mensch gewor-
den ist, ist das Ergebnis der wirtschaftlichen Verhältnisse, der besuchten Schulen, der Beziehungen, des Umfeldes, der Interessen, der Psychologie, der Pädagogik und anderer Wissenschaften. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gelten
die " besten Köpfe des Landes ", welche das geworden sind und noch werden, was sie aus sich selbst geworden sind
und gemacht haben. Was ich geworden bin und weiter
noch werde, bin ich nur aus mir selbst geworden und es waren nicht andere Menschen und keine Bildungserleb-
nisse, welche mich geformt oder Beziehungen, welche mich weitergebracht haben, sondern das Ergebnis eines individu-
ellen Entwicklungsstrebens, da jeder Entwicklungs-Le-
bensweg immer, weil noch von niemanden gegangen, autobiografisch, autodidaktisch und bildungsdialektisch angelegt ist. Was ich bin und habe ist nichts, aber was ich sein werde und an was ich glaube ist alles*.
*I.) Ich vergleiche ich mich mit niemanden, weil jeder Mensch ein einmaliges Genie ist und ich mir selbst Vorbild, Weg und Ziel bin. Es wird das Richtige, Grosse, Bessere und Höhere im Hier und Jetzt nur bei sich selbst gesucht. Ausser dem persönlichen Lebensrhythmus interessiert einen irgendwann nichts anderes mehr. Bekannt, er-
kannt und allen bekannt heissen dann unbekannt, unerkannt,
nur sich selbst bekannt und innerlich gross. Es ist selbst alles ken-
nen lernen, aber möglichst unbekannt bleiben. Es ist eine Hochsta-
pelei im Verschweigen von Qualifikationen und eine Tiefstapelei im Erzählen von seinen Entwicklungszielen und laufe unter der Tarn-
kappe Unscheinbarkeit herum.
II.) In der äusseren Welt bin ich erst einmal ein Nichts, aber in der inneren Welt ein Genie der Selbstevolution. Was ich habe, haben
viele andere auch, doch was ich bin, ist kein anderer. Ich bemühe mich immer mehr selbst zu werden und selbst zu sein, weil es die Anderen ja schon gibt. Ein Original ist bekannterweise mehr wert
als eine Kopie. Gerade jetzt, wo er den Menschen in sich zu erken-
nen beginnt, erkennen die Anderen auch seinen Wert. Wer seinen Mittelpunkt gefunden hat, wird zum Mittelpunkt für die Anderen. Obwohl ich nie im Vordergrund stehen will, aber wo ich spreche, stehe ich automatisch im Licht des Interesses .Wenn etwas auto-
biografische Züge trägt und der Autor sich selbst " predigt ", sind
das Werk und das Lebens des Verfassers authentisch, bleibt es einmalig und lebbar. Aber der Mensch, der nicht individuell wird, existiert eigentlich nicht und hat seine persönliche Freiheit aufge -
geben oder wie der französische Schriftsteller François-René de Chateaubriand einmal sagte: " Ich möchte nur Chateaubriand werden oder nichts ".
III.) Wenn die Erkenntnis gereift, dass nur die Entwicklungs-Individu-
alisierung das Geburtsrecht und der Lebenssinnauftrag ist, erfüllt
sich die profunde Prophezeiung in Anlehnung an den Lyriker Frie-
drich Hölderlin: " Was ich bin, gemacht, gelernt, studiert, geleistet
habe, meinte, plante, wollte und was ich besitze ist nichts, Ego
und war der falsche Weg (Spaltung und nur Teile, wenn ich nur für mich da bin), aber was ich suche, erkannt habe, schaffe, nicht
wollte, nicht plante und auch einmal sein werde, das ist alles, egoistisch für andere und auf dem richtigen Wege sein (Aufhebung der Spaltung und das Ganze, wenn ich für alle da bin).Es ist der Ent-
wicklungsverlauf " von der klassischen, kartesianischen, dualis-
tischen Denkformel: " Ich denke, also bin ich " zur umgekehrten, paraphrasierten, kartesianischen Denkformel: Ich entwickele mich, deshalb werde ich ". Was ich einmal wollte und die Ratschläge der anderen war immer Lebensunruhe, Lebensirrtum und Umweg.
Was ich nicht wollte, war Frieden, Problemlösung und jede meiner Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissens-Entscheidungen war immer der richtige Weg.Siehe Textfortsetzung Nr.679 in Kulturlernen-15
261.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gilt, wer nichts darstellt, dem fällt es schwer zu schweigen (Wirken durch Reden). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt, wer etwas darstellt, dem ist nichts lieber als das Schweigen (Wirken nur durch Dasein).
262.) Bildungs-Kultur-Lernen ist ein Mensch der Bildung zu werden ( zu sein, wie andere es andere es sagen). Entwick- lungs-Kultur-Lernen ist ein Mensch seiner Individuations- entwicklung zu werden ( zu sein wie mein " Selbst-Such-Drang es " will).
263.) Das Ziel des Bildungs-Kultur-Lernens ist u.a. ein Klassenprimus zu werden mit vielen " Einser" im Zeugnis. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt, alle die eine Schul-
klasse wiederholen müssen, werden eines Tages die Ande-
ren überholen*.
* Es hat sich noch nicht überall herum gesprochen, dass nur Träumer die Welt verändern. Siehe Textfortsetzung in Neues, digitales Zeitalter
264.) Das statische Bildungs-Kultur-Lernen weist nicht mehr über sich hinaus auf etwas was hinter ihr steht und durch sie verwirklicht werden soll, sondern sie verweist nur noch auf sich selber und bestätigt das Erkenntnisbewusstsein des Menschen und setzt es absolut. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt eine Kultur nicht abgeschlossen, welche ein höheres, nicht-sinnliches Ziel mit einer unheimlichen, lebendigen Wirksamkeit in sich trägt, was über den Men-
schen hinaus weist und jeder erkenntnisfähig dazu sein kann, wenn er sich entwickelt.
265.) Bildungs-Kultur-Lernen geht bei Fehlentwicklungen, Misständen und Unzufriedenheit auf die Straße und will für die Verbesserung der Bedingungen aufmerksam machen.
Der jugendliche Idealismus will die Dinge ,Um- und Zustände durch Reformen verändern. Entwicklungs-Kultur-Lernen geht bei Fehlentwicklungen und Unzufriedenheit nach innen und sucht den Schuldigen als Ursache bei sich selbst, um die Bedingungen zu verbessern. Der Realismus des Entwick-
lungs-Kultur-Lernens vertritt die Meinung, dass der Ein-
zelne die Welt nicht verändern kann, sondern nur sich. Es geschieht zwar viel in der Welt und um uns herum, aber in Wahrheit geschieht alles nur in mir. Es sind die Dinge, Um- und Zustände, die wir nicht ändern können, aber uns und bessert bei Mißständen nur bei sich selbst nach. Der Stras-
senprotest wird als kollektivistischer Irrtum betrachtet,
weil sich das Ganze nicht verändern kann, sondern nur der Einzelne und dieser dann der Nabel der Welt ist.
266.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist das vergessene Ge-
lernte in der Regel unwiederbringlich aus dem Bildungs-
besitz verloren (kannte und hatte ich). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen geht das Gelernte durch den Entwicklungs-Transzendierungs-Prozess erst in den bleibenden Entwick-
lungsbesitz über (habe,werde und bin ich)*.
*Siehe auch Rematerialisierung
267.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen sind die pädagogischen Bildungslernzielsetzungen für das Schulfach Geschichte
sind z.B. (siehe Curricula der 16 Bundesländer in Deutsch-
land unterteilt nach Bildungsstufe, dem Bildungszweck
und sind durch die Schulgesetze als Bildungsstandards vorgegeben (aber ohne Berücksichtigung der Entwicklungs-
parameter und Entwicklungsbedeutung in den einzelnen Bildungsfächern) wie bspw. Geschichtsbewusstseinbildung, Erwerb von Geschichtswissen, geschichtliche Zusammen-
hänge mit der Gegenwart in Verbindung zu bringen und Geschichtsbewältigung von neuerer Schuldgeschichte (Das Leben besteht aus Bildungsfächern). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird die individualgeschichtliche Sinn-Seite und Entwicklungsbedeutung als pädagogische Ent- wicklungslernzielsetzungen für das Schulfach Geschichte be-
rücksichtigt. Die Individualgenese des Menschen wird als eine historische Kategorialität des Werdens verstanden, wo wir uns selber (also geschichtlich) werden und sind (das Leben interessiert keine Bildungsfächer)* .
* Schliesslich bezeichnet man mit Geschichte auch das Schulfach Ge-
schichte, das über den Ablauf der Vergangenheit informiert und einen Überblick über Ereignisse der Welt-, Landes-, Regional-, Personen-, Politik-, Religions- und Kulturgeschichte gibt. Es ist der Zugriff auf Geschichte von den verschiedenen Geschichtsräumen und National-
geschichten.
268.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Geschichtswissen. Jeder geschichtliche Vorgang ist verschieden und deshalb die Vergangenheit wenig über die Gegenwart lehrt oder wir
aus der Geschichte lernen können. Das Entwicklungsge-
schehen geht noch an einem vorbei und wird vergangen-
heitsgeschichtlich registriert und deskriptiv aufgefasst (ungeschichtlicher Bildungsmensch). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist in evolutionärer Hinsicht das Leben auf
das Individuum hin angelegt und seiner Bestimmung
nach ein (heils)geschichtliches Wesen. Evolution vollzieht sich in der Lebensgeschichte eines jeden Einzelnen, weil die menschliche Natur im wesentlichen geschichtlich ist. Es
ist ein erleiden, absterben und erleben als geschichtliches Ereignis, welcher einen Fingerabdruck in den Geschichts-
büchern hinterlässt (geschichtlicher Entwicklungseinzel- mensch).
269.) Bildungs-Kultur-Lernen geschieht u.a. im Bildungsfach Geschichte. Entwicklungs-Kultur-Lernen geschieht durch Mutmach- und Aufbruchgeschichten. Eigentlich müsste das Fach Geschichte zweimal gelehrt werden, " die Geschichte der Menschheit " und die Geschichte eines jeden Einzelnen als " Individualgeschtlichkeit". Die Aufklärung der Mensch-
heitsgeschichte wandelt sich zur Aufklärung der eigenen Geschichte*.
*" Unter jedem Grabstein liegt eine Weltgeschichte"*.
* Heinrich Heine (1797-1856) deutscher bekehrter Skeptiker, Spötter, Journalist, Dichter, Erzähler, Romancier auf dem Sterbebett.
270.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird das von den Deut-
schen um das 18. Jahrhundert an Stelle des nicht vorhan-
denen Reiches ein Reich des Geistes der Dichter und Den-
ker als geistiger Ersatz für eine heillose Wirklichkeit geschaffen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird an-
stelle eines nicht vorhandenen " Entwicklungsreiches ", welches noch keinen bildungs- und gesellschaftlichen
Wert darstellt und als überflüssige " Selbstverwirklichung und brotlose Kunst " verstanden wird ein eigenes " Ent-
wicklungsreich " als Entwicklungsersatz geschaffen, indem Einzelne ihren Entwicklungs-Individualgeschichtlichen Lebensweg in der Gesellschaft und im Berufsleben gehen allen Widerständen, Ausserseitermeinungen und ökono-
mischen Nachteilen zum Trotz*.
*I.) Siehe auch Individuationsentwicklung als Lebensweg
II.) Siehe auch vom statischen Beruf-Bildungs-Lebenslauf zum dynamischen Entwicklungs-Individuations-Lebenslauf
III.)Siehe auch Gesellschafts- und Entwicklungsmensch
IV.) Siehe auch säkulare, evolutionäre Nachfolge Christi
271.) Bildungs-Kultur-Lernen lernen ist mehr wissenschaft-
lich, analytisch angelegt. Beim Entwicklungs-Kultur-Ler- nen steht die Synthese von Einzeleindrücken im Vorder- grund. Es ist die ganzheitliche und individualpädagogische Lernerfassung der Lernkausalbeziehungen, der Lernkom- plexität und der Lernteleologie, weil Lernen alle Lebensbe- reiche und das Leben selbst und nicht nur Schulfächer betrifft und deshalb aus allem Lernen abgeleitet werden kann*.
*I.) Siehe auch Rematerialisierungslernen
II.) Siehe auch Unsterblichkeitslernen
III.) Siehe auch Genie der Selbtsevolution lernen
IV.) Siehe auch Friedens-Bringschuld einer Entwicklungs-Individuali- sierungslosigkeit lernen
272.) Bildungs-Kultur-Lernen wird auf die Werteethik der Bil-
dung gestellt (Moral der Werteethik). Es wird bei Bildungs-
reife die Vermittlung moralischer Werte als Grundorien-
tierung notwendig angesehen, wo die menschliche Natur durch die wissende, moralische Bildungsvernunft schein-
bar geläutert wird bis eigene Werte entwickelt worden sind. Entwicklungs-Kultur-Lernen wird auf die selbst entwickel-
te Werteethik des eigenen Lebens gestellt, weil es der Le-
bensprozess ist, welcher sich selbst moralisiert. Es wird bei Entwicklungsreife die Vernunft durch die sich wieder er-
kennende Entwicklungsnatur geläutert. Weil es aus dem Leben kommt, geht es auch ins Leben ein. Eine Verbesse-
rungsmoral und gesellschaftliche Werte zu vermitteln wird eher als zweitrangig angesehen. Die Wertezielsetzung bleibt ein Individualisierungsstreben, um zu einer entwicklungs-
mässigen Lebensübereinstimmung zu gelangen. Die übergestülpte, anerzogene Zeitgeistmoral der Sollethik als rechtes Bewusstsein wird die Strebeethik des Entwick-
lungsbewusstseins als das gotische Lernprinzip gegen-
übergestellt. Die menschliche Grundorientierung wird weniger zu einer moralischen, sondern mehr zu einer Individuations-Bringschuld-Frage seiner Entwicklungs- losigkeit*.
* I.) Die Wertepädagogik hat dieses erkannt, dass die moralischen Tugenden durch Erziehung und Bildung nur kenntnismässig und
ohne innere Verankerung erlangt werden können. Was in einem an unmoralischen Trieben und Charakterschwächen entwicklungs-
genetisch als Individuallogos bedingt ist, ist durch Moralpredigten und durch Bildungsworte nicht zu zähmen.
II.) Für diese Erziehung zur Humanität kennt der Humanismus nur den Weg der Bildung. Erasmus und die " Erasmiker " (Humanisten) glauben, das Menschliche im Menschen könne nur entfaltet werden vermittels der Bildung und des Buches. Als büchergläubiger Gelehrter und Bücherheld zweifelt er niemals an der vollkommenen Lehr- und Erreichbarkeit der Ethik. Nur der Ungebildete, nur der Unbelehrbare
gebe sich unbedenklich seinen Leidenschaften und Irrtümer hin.
Darin liegt der tragische, kulturoptimistische Bildungsdenk-Fehl-
schluss und die Überschätzung, die menschliche Natur- und Triebwelt
und nicht überwundende, tranzendierte Sehnsüchte und Vorurteile
durch Bildung zähmen, kultivieren und zivilisieren zu können *.
III.) Siehe auch den Gliederungspunkt "Christliche Ethik+Moral in
Christentum-frueher-und-heute
273.) Bildungs-Kultur-Lernen ist vom moralisch Guten zum Guten und meistens nur positive, abstrahierende Lernein-
flüsse und das Bestreben durch die Vernunft vernünftiger
zu werden. Dieses ist immer mit der Welt, für das Ego und den Versuchungen nicht widerstehen können. Es herrscht
die Meinung vor, dass bei allem Lernen etwas Positives rauskommen muss. Das Lernen orientiert sich am Starken, an Idealen, an moralischen Tugenden, an Werten, an Kul-
turschöpfungen, am abstrakten, konfliktfreien Leben und die Tugend wird in der Frage und erwarteten-Wissensant-
wort vollbracht (wie der Mensch sein soll und zu sein hat). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist vom moralisch Bösen zum Guten" und setzt sich oft mit negativen, problembehafte-
ten Krisensituationen und lebenswidersprüchlichen Lern-
einflüssen auseinander und ist bestrebt, durch die Un-
vernunft vernünftiger zu werden. Es ist immer gegen die Welt, gegen das Ego und den Versuchungen zu wider-
stehen und die Tugend in der Verführungsschwachheit
zu vollbringen und orientiert sich an den individuellen Schwächen, den Unvollkommenheiten, in Krisen, an
" alles Grosse ist in mir " und es ist erst einmal den
Weg nach unten zu gehen, um den Weg nach oben zu finden*.
* Es wird die Tugend nur in der Verführungsschwachheit voll-
bracht, weil die Kraft erst in der Schwachheit zur Entfaltung kommt. Ohne die Untugend gibt es auch keine Tugend Es gibt kein anderes Denken, als solches in Gegensätzen. Diese bilden die Maßbegriffe mit derer wir die gegebene Wirklichkeit bestimmen. Mit jedem richtigen Lernen ist das Unrichtige gegeben und mit jeder Unwahrheit auch
die Wahrheit. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird es auch positiv gesehen, durch Schaden und Irrtum klug zu werden. Es ist die
Wahrheit, welche im Abgrund wohnt. Wenn ich daraus lernen kann, entfallen die zweiwertigen moralischen Normen Durch Worte er-
ziehen wird Erziehung durch den Lebensreifedruck und die Be-
herrschung durch Disziplin wird einem befreiten Leben durch Auseinandersetzungs-Entwicklungs-Prozess Transzendierung der Überwindung gegenüber gestellt. Erst die lebenswidersprüchlichen Lebensgegensätze führen zu einer höheren Lebenseinheit und die polar entgegen gesetzten Prinzipien sind aufeinander bezogen.
Jede Seite existiert kausal und final nur durch ihr Spiegelbild. Gäbe
es die Polarität nicht, gäbe es auch keine Entwicklung, weil nur durch Kritik als Polarität der Entwicklungsspannungszustand entsteht.
274.) Bildungs-Kultur-Lernen hat die Absicht die Dinge der
Welt zum Haben als Besitz, um mich darüber zu definieren
und meine Sicherheit darin zu suchen (Materialisierung). Entwicklungs-Kultur-Lernen hat die Absicht die Dinge der Welt haben zu wollen " als hätte man sie nicht " und diese als Erkenntnismittel zum Entwicklungs-Individuations-
zweck transzendiert und alles in den Entwicklungsdienst gestellt wird. Das haben wollen wird dann zu einem ent-
wickeln wollen (Rematerialisierung).
275.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen schlinge ich Biografien über Genies in mich hinein und bin fasziniert. Beim Ent-
wicklungs-Kultur-Lernen beginne ich selbst ein Genie
der Selbstevolution zu werden.
276.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird von geist- und ge-
schichtlichen Personen oder "von Stars und Sternchen"
als Vorbilder nachgeahmt und gelernt. Beim Entwick-
lungs-Kultur-Lernen ist sich jeder selbst ein (Entwickler)- vorbild, Maßstab und Weg zugleich und wird zu einem Vorbild für die anderen.
277.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist die Realität des Men-
schen seine Bildsamkeit (Schulbildungsgrad). Beim Entwick-
lungs-Kultur-Lernen ist die Wirklichkeit des Menschen
seine Entwicklungsfähigkeit (Entwicklungsreifegrad)*.
* Siehe auch die Webpräsenz geistige Entwicklungsstufen und Lernphasen
278.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird versucht das Ideal des ewigen Strebens z.B. von Lessing, Kant und Goethe zu be-
greifen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird man ergrif-
fen von dem eigenen Entwicklungs-Strebe-Individuations-
strieb.
279.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen herrscht eine Ruhe voller Spannung. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist die Ruhe, der Frieden und die Freiheit sind aller Unruhe Suchziel*.
* Es beginnt alles mit dem gotischen Lernprinzip und dann beginnt es sich zu beruhigen.
280.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird oft über die Zukunft
der Bildung gesprochen und da gibt es viel Bildungs(wissens)-
kompetenz, aber statische, institutionalisierte Bildung trägt nicht. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt, dass die Zu-
kunft der Bildung nur dynamische Selbstentwicklung heisst und nur viel Entwicklungs(vorbild)kompetenz wichtig ist, weil nur die Entwicklung tragend ist*.
* Nicht die passive Ruhe, sondern die Bewegung ist der natürliche Zustand eines jeden Körpers und Ruhe bleibt aller Entwicklungsbe-
wegungsunruhe Einigungsziel. Es ist der Unruhesuchdrang (Faust-
gefühl) oder Gewissensunruhe, weil der Ruhepol der archimedische Punkt ist, die prima causa aller Bewegtheit, von der alles ausgeht
und nur in der Lebensveränderungsbewegung dauerhafte, innere Stabilität gegeben ist. Es ist die Bewusstseinsentwicklung, welche
als Wahrnehmung von Veränderung definiert wird, wo dieses Be-
wusstsein gebildet wird. Es ist das fest werden des Lebens bei sich selbst. Kennzeichen dieser Bewegung ist die ständige Zunahme von Organisiertheit und organischer Einheit.
281.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gehört die Kritik, das Bewerten, die persönliche Einschätzung, ein Besserwissen und die Vor-Verurteilung in unserer Leistungsgesellschaft zur Methodologie des Lernens. Klugheits(unfrieden) streitet als (Intoleranzlernen, weil durch die Vor-Verurteilung und negative Kritik ich keinen besserenMenschen zulasse. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt: " Wenn ich nichts Nettes sagen kann, sage ich lieber gar nichts und schweige, was " quantenphysikalisch als besser betrachtet wird. Es kann jeder so bleiben und wird akzeptiert wie er ist und die Nicht-Vor-Verurteilung gehört zur Methodologie des Lernens. Es wird zugehört ohne Wertung und Besserwisserei als begleitendes Verstehen. Weisheits(frieden) versöhnt als Toleranzhilfelernen, weil der Mensch so wird, wie ihn an-
dere glaubend sehen)*.
*I.) " Wenn ein Mensch jetzt gut ist, mit sich im Reinen ist und in
seinem Frieden lebt, ist er so gut, als wenn er nie schlecht gewesen wäre".
II.) Wer einen tadelt, stellt sich mit ihm gleich, hat Johann Wolfgang Goethe einmal bemerkt.
III.) Siehe auch " Wer einen Menschen für gut hält, macht ihn besser ", weil in der Quantenphysik gilt, dass die individuelle Interpretation des Wahrnehmens nicht nur als kognitiver Akt zu verstehen ist, sondern zugleich im Sinne eines Wahrmachens als dingspezifische bisher unbeachtete Eigenschaft der Materie. Nur die Geist ist das Wirkliche und die Ursache für die transzendierende Erscheinungs-
realität. Alles existiert nur in Verbindung mit einem Bewusstsein.
Es ist das quantenphysikalische Faktum, dass es ohne Bewusstsein keine Materie gibt, alle Dinge nur in Beziehung zum Bewusstsein existieren und alles Bewusstsein zur Realität führt. Da es in der ganzen Schöpfung nichts Formloses gibt, hat auch der Geist Gestalt und Form, weil das Materielle nur ein Abbild des Geistigen darstellt in Quantenwirklichkeitsbewusstsein*.
* " Die Realität wird erst durch Beobachtung geschaffen oder eine Erscheinung ist nur eine Erscheinung, wenn sie eine beobachtete Erscheinung ist " *
* Niels Bohr, dänischer Physiker und Nobelpreisträger.
III.) Wer einen Menschen besser sieht, macht ihn besser, weil alle
Teile des Universums stehen grundsätzlich in einer Wechselbezie-
hung zueinander und jedes Ding, Natur und Tierwelt, jeder Prozess und jeder Bewusstseinsakt hängt mit anderen Dingen, der Natur, den Prozessen und Bewusstseinsakten zusammen in einer durchdachten und geordneten, schöpferischen Beziehung zum grössten, möglichen Ganzen, welches folglich nach Adam Riese keine Zweiheit, sondern nur ein Einziges sein kann. Durch das Verschränkungsprinzip sind wir nicht nur mit jedem Individuum, sondern auch mit jedem Punkt des Universums zu jedem Zeitpunkt verbunden, was auch als kollektives Gedächtnis bezeichnet wird.
282.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird über andere Länder, andere Kulturen, andere Völker andere Nationen im Sinne von Andersartigkeit, Spaltung und Getrennt sein einer Geburtsgemeinschaft gesprochen und diese werden als Fremde, Ausländer, Emigranten bezeichnet. Entwicklungs-Kultur-Lernen sieht dieses nur als wert- und spaltungsfreie Vorstufe einer Interverbundenheit an, weil jedes Individu- um ein Teil des grossen Ganzen, mit dem grossen mit dem Ganzen verbunden ist und sich in Übereinstimmung mit
dem Ganzen befindet. Jedes Einzelleben ist ein Teil des Gesamtlebens, weil der " allumfassende Geist ", die Beziehung aller Teile zum Ganzen und zu seinen Teilen ist. Unser (Selbst)bewusstsein steht in Verbindung mit dem universellen Ganzheitsbewusstsein, was alles überlagert, alles zusammen hält und jeder daran Anteil hat.
283.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist bildend zu sein, indem Äusseres so ausgedrückt wird, was kein Inneres ist. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist bildend zu sein, indem Inneres so ausgedrückt wird, dass es ein Äusseres wird*.
* Der Gotiker sieht das äussere Erscheinungsbild der Kathedrale als zweitrangig an und will das Äussere nur um des inneren Willen. Es ist immer das Verlangen vom Äusseren zum inneren Kern vorzudringen, um hinter die Form zugelangen. Ob dieses Suchen durch die Ver-
stand/(Vernunft (Scholastik) oder durch das Gemüt/Gefühl (Mystik), bleibt sich gleich.
284.) Beim Bildungskultur-Lernen wird den Kulturschöp-
fungen Wirklichkeit zugebilligt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen haben die Kultur-Schöpfungen einen gleichnis-
haften mittelbaren Individualcharakter, der auf etwas verweist, was verwirklicht und transzendiert werden soll
und des Menschen Aufgabe ist als Entwicklungs-Individua- tions-Bringschuld einer Entwicklungslosigkeit.
285.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen muss ich Mathematik üben, um z.B. die kubische Gleichung zu verstehen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen muss ich mich verändern, um die architektonische Formensprache als Lebenssymbolik einer gotischen Kathedrale zu verstehen, "um vom Höchs-
ten und Grössten ergriffen zu werden ". Wenn ich mich im gotischen Baustil wieder erkenne ist dieser mir ebenbürtig. Keiner mag das hinaus zu erkennen, was er selbst nicht in sich hat*.
* I.) "Ganz Paris zählt nicht soviel wie die Kathedrale von Straßburg bemerkte einmal Honore des Balzac emphatisch " (französischer Schriftsteller) beim Anblick dieser Kulturschöpfung. Eine gotische Kathedrale beweist gar nichts und zieht trotzdem viele Millionen Besucher jedes Jahr in Bann.
II.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird das fremde Gegenüber begrifflich erfasst und als erkannt in Besitz genommen, aber ohne
das eigentliche Wesen zu erkennen in der Transzendierung zu befreien oder zu überwinden. Diese Art der Bildungszweckerkennt-
nis statt Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Zweck bringt
den Erkennenden seinem eigentlichen Entwicklungsziel der Ruhe (einheit) als aller Bildungsbewegung Ziel nicht wirklich weiter und infolge dessen ist es ungeeignet. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen dagegen handelt es sich um einen lebendigen, inneren begrifflichen Reifeprozess, der den gesamten Menschen " überintellektuell " erfasst und in dem Maße, indem jemand erkenntnismässig ergrif-
fen, er nicht der Suchende, sondern der Gesuchte, mit dem Erkennt-
nisobjekt eins ist und selber verwandelt wird. Der Unterschied zwischen intellektuellem Bewusstsein und Erkenntnisbewusstsein (was philosophisch als (Entwicklungsprozess)sein und religiös
als Logosidee-Nr.404 bezeichnet wird), ist aufgehoben. Diese Er-
kenntnis zieht kein weiteres Handeln nach sich, weil Erkenntnis
und Verwirklichung identisch sind und deshalb eine Eigenerkenntnis darstellt. Es geht weniger um eine religiöse Transzendenz, sondern eine Transzendenz in der persönlichen Betroffenheit zu entwickeln. Es ist der Transformations-Punkt, wo das Überwundene mit dem Überwinder eins wird. Das Subjekt und das Objekt der Erkenntnis sind identisch und die dualistische Spaltung als der Lebenswider- spruch (Lebensdisharmonie) sind aufgehoben. Im Wechselspiel zwi-
schen Bewusstseins-Zweiheit und Entwicklungs-Einheit (Lebens- übereinstimmung) erfolgt die Neuschöpfung. Es ist der qualitative Übergang von der Möglichkeit zur Wirklichkeit. Diese Erkenntnis ist tatsächlich Weg, Wahrheit und Leben zugleich. Nur mit der blossen (Wirkungs)macht des Daseins ordnen sich die Dinge von selbst. Ein Mann macht viele, weil seine Individualität in der Individualität aller aufgeht.
286.) Bildungs-Kultur-Lernen ist bspw. von dem Philosophen Immanuel Kant entwickelten kategorischen Imperativ als grundlegendes Prinzip der Ethik kennen zu lernen. Entwick-
lungs-Kultur-Lernen ist das gotische Lernprinzip kennen lernen, welches in jedem einzelnen Menschen als Lebens-Individual-Logos kategorisch ist und schon vor der Geburt bejaht wurde.
287.) Bildungs-Kultur-Lernen ist erst der lange Bildungsweg zur Bewusstseinsbildung. Entwicklung-Kultur-Lernen ist ein noch längerer Weg die Bewussteinsbildung als Begründung aufzugeben,um die Spaltung zu überwinden, weil Bewusst- sein und Sein sich nicht decken und Kultur und Bewusstsein nur ein Ausschnitt und nicht das Ganze darstellt*.
* Jede Krise entlarvt die Macht des labilen Wissenschaftsbewusst-
seins als " intellektueller Schaum", da sie die Krise nicht frühzeitig erkannt und beherrscht hat. Der Denkapparat und " Massenaufstand
der Gehirne " darf nicht mit dem Wirklichkeitsgeschehen gleichge-
setzt werden. Weil ihr kein seelischer Gehalt gegenüber steht, trägt
diese keine Wirklichkeit in sich. Deshalb können die Wissenschafts-
grenzen können nicht von den Bezirken des gesicherten Bewusst-
seins der erforschten, erkannten und angeeigneten Umwelt her
gesprengt werden, weil die Krise das noch nicht das erkannte und erfasste Bewusstsein als Unwissenheit darstellt und Bewusstsein
kein wissenschaftlicher, methodischer Forschungsgegenstand dar-
stellt, aber von ihr die Wahrheit und eine Problemlösung erwartet
wird. Es enthüllt sich der grosse Irrtum der Neuzeit, nämlich der
Wissenschaftsglaube, dass der Mensch vom denkenden Bewusstsein
zum Sein kommen kann, aber das Bewusstsein kann dem Menschen nur Möglichkeiten, aber keine (Lösungs)wirklichkeiten geben.
288.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen bin ich ein erfolgreicher Romanschriftsteller. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist keine Zeile darin, die nicht erlebt worden wäre, hat der Altmeister Johann Wolfgang Goethe einmal von seinen Gedichten gesagt. Heute würde man salopp für das Beru-
fungsleben bspw. überspitzt sagen: " Jede Zeile kostete
mich eine neue Arbeitsstelle als lebendiger Ausdruck eines Entwicklungs-Individuations-Lebenslaufes*.
*I.) Siehe auch vom vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dynamischen-Entwicklungs-Individuations-Lebenslauf
II.) Schriftsteller-Buchzitate.
1.) Wenn man schreibt, sollte man in der Überzeugung schreiben, als wenn man die Vollmacht besitzt und beauftragt worden ist, es zu schreiben und vom einzigen Menschen, der es so schreiben konnte.
2.) Der Wert des Geschriebenen und Gesagten wird eingeschätzt nach der Kraft, Aufrichtigkeit und der Entschiedenheit, nach der Tiefe und der Wahrheit in der Behandlung einer Idee oder eines Themas.
3.) Wenn nicht jeder Satz, der geschrieben wird, der wichtigste ist,
sollte jeder Autor das Schreiben sein lassen.
4.) Ein gutes Buch sagt nichts Neues. Nur wenn ich es mache, ist alles neu.
5.) Wenn sich nur ein Buchgedanke in der Menschheit durchsetzt, haben sich alle Mühen gelohnt und auf dem Grabstein sind später die Worte " non inutilis vis " (ich habe nicht unnütz gelebt) zu lesen.
6.) Die meiste Kraft hat es gekostet nicht so sehr das Buch zu schrei-
ben, sondern es gegen die vorherrschenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ordnungs- und Beharrungswiderstände zu vollen-
den. Für den Autor besteht auch immer (wegen der Ungeduld) die Gefahr, am eigenen Anspruch zu scheitern. Die längste Zeit ist im-
mer die Zeit der Reife, die Vollendung geschieht dann meistens sehr schnell. Wer einen hohen Turm bauen will, muss lange am Fundament verweilen.
7.) Jedes gute Buch ist ohne das Leben des Verfassers nie richtig zu begreifen, weil es sein Entwicklungsweg war, sein Leben in philoso-
phische Form gebracht hat. Er wollte etwas los werden in der Absicht, dass keiner daran vorbeikommt.
8.) Hätte ich mehr gelitten, umso grösser wäre das Werk geworden.
9.) Das Buch ist nur ein gutes Buch, wenn man sich mit ihm mehr auseinandersetzt als nur liest.
289.) Bildungs-Kultur-Lernen ist der abstrakte, geistige, verstandesmässige Lernprozess, ohne dass bei mir und mit mir wirklich etwas geschieht (die Welt dreht sich). Ent-
wicklungs-Kultur-Lernen ist der lebensexistenzielle Lern-
prozess, wo jeden Tag bei und mit mir etwas geschieht (die Welt dreht sich um mich)*.
* Es kann weiterhin nicht oft genug wiederholt werden, dass es unwichtig ist was die neuesten Nachrichten sind, was andere sagen und tun, wie prominent jemand ist, sondern nur was ich tue. Es geschieht zwar viel in der Welt und um uns herum, aber in Wahrheit geschieht alles nur in mir. Es ist der Weg von der Verwandlung der Welt, um diese in der Aussenwelt z.B. eine Krise bspw. durch Refor-
men, Technik, Schutzmassnahmen und viel Geld zu verbessern und retten zu wollen und der Andere der Schuldige ist und der Mensch
will und kann bleiben wie er ist zur Verwandlung des Menschen in seiner Innenwelt, wo der Mensch sich im Entwicklungs-Individuali-
sierungs-Prozess wandelt, weil dieses das Ganze darstellt und die-
ses der einzige Punkt ist, wo in der Welt wirklich etwas geschieht
und deshalb ist er " der Nabel der Welt " und macht den Unterschied aus.
290.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen besteht die Kunst in
dem veräusserlichten Kunstschaffen " als Beseelung " der materiellen Kunstgegenstände (körperliche, sinnliche, Kunst). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen besteht die Entwicklungs-Lebens-Kunst im verinnerlichten Entwick-
lungsschaffen, indem ich meinem Leben Wert, Bedeutung und jeden Tag Sinn gebe (körperlose, sinngebende Lebens-
kunst). Es ist von der abgeschlossenen Bildungstraditi-
onskultur und künstlichen Zivilisationskultur als " Stolz-
kultur " ausserhalb von uns (Kulturwissensbesitz und Kul-
turpflege zur Entwicklung als Kulturträger und natürlichen Entwicklungszivilisation als lebendige Entwicklungswür-
dekultur in uns (Kulturentwicklung als Bewusstseins-
wahrnehmung von Veränderung, wo dieses in der Ent-
wicklungs-Lebens-Prozess-Transzendierung neu gebildet wird).
291.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist der Geltungs- und demonstrative Geldkonsum Mittelpunkt des menschlichen Strebens und ein Statussymbol (Konsumbefriedigung und Geistbetäubung). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gibt in es der Tat eine kritische Masse des Wohlergehens (Frugalis-
mus) als Entwicklungssymbol (Konsumüberdrüssigkeit und Geistbelebung) *.
* An wichtigen Punkten der Evolution treten Wertwenden auf d.h.,was bis dahin entwicklungsförderlich war (Maß, Sinn, Wert)
wird entwicklungsschädlich (Maß-, Sinn- und Wertlosigkeit), die werbende Kraft der Anziehung lässt nach und die Involution zur Evolution. Beim Reifezeitpunkt wird die kritische Masse für Ver-
änderungen erreicht (Sättigungsgrad) und nach dem allgemeinen Gleichgewichts- und Reifegesetz und dem Gesetz " des Vergehens
und des Werdens "schlägt die quantitative Veränderung in quali-
tative Veränderung, um als nächste, höhere Entwicklungsstufe, welche die Ermattung des Denkens der jetzigen, geistigen (Krisen)-
situation überwindet. Siehe Textfortsetzung in der gotische Bau-
stil 1
292.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen vollzieht sich im allge-
meinen Kulturverständnis des Suchens des Absoluten in
den kulturellen Schöpfungen (das Absolute ist erfassbar
in der Kultur als zweite Natur) aus. Entwicklungs-Kultur-Lernen führt zum individuellen Entwicklungskulturver-
ständnis des Findens des Absoluten in der eigenen Ent-
wicklungsverfassung (das Absolute ist erfassbar im Leben
als erste Natur).
293.) Was aus dem Menschen wird hängt beim Bildungs-Kultur-Lernen davon ab, was ihm kulturell angeboten wird (kulturelles Erbe des Besichtigungs-Kultur-Museums-Tourismus und multikulturelle Vielfalt). Was aus dem Menschen wird, hängt beim Entwicklungs-Kultur-Lernen davon ab, was er entwicklungskulturmässig aus sich macht (kulturelle Substanz wird nur vom Einzelnen in der Ent-
wicklungs-Individualisierung geschaffen und multi-indivi-
duelle Vielfalt). Es ist von z.B. Ich unterstütze " die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ", weil ich möchte, dass unsere (Kultur)vergangenheit eine Zukunft hat (Gegenwarts- und Zukunfts-Bezogenheit) zu ich unterstütze meine Vergangen-
heitsbewältigung, dass ich eine Zukunft habe (Vergangen-
heits- Bezogenheit)*.
* Der Mensch muss seine Vergangenheit aufarbeiten, indem er
sich wandelt und nochmals so leben und handeln, der er einmal
sein möchte. Wir sind durch die frühere Unwahrheit gebunden und müssen uns von ihr freimachen. Eine andere Zukunft kann sich nur aus einer anderen Vergangenheit entwickeln. Siehe Textfortsetzung Nr.644 in Kulturlernen-14
294.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen findet lernen und indivi-
duelle Verarbeitung in der Geschehnisphase des Lernprozes-
ses statt (Wissens- und Verstandeslernen). Beim Entwick-
lungs-Kultur-Lernen findet Lernen und die individuelle Verarbeitung überwiegend in der Reflexions- und Assozia-
tionsphase des Entwicklungsprozesses statt (Einsichts- und Hinterfragungslernen)*.
*I.) Lebenslernen ist immer Hinterfragungs-Lernen. Deshalb gilt zu lernen nach jedem Tag eine schriftliche Tages-Erkenntnis-Reflexion vorzunehmen, den Tag methodisch zu analysieren, sich frei zu schreiben und schreibend leben, weil dann das Denken zur Entwick-
lungsschöpfung wird. Es wird der Entwicklungsgewinn und die angehäufte, potentielle Entwicklungs-Individualisierungs-Bring-
schuld des Tages bilanziert und jede Lebenstätigkeit entwicklungs-
mässig hinterfragt, was als persönliche Meditation und " genussvolle Nachvertiefung " verstanden werden kann " Die stille (halbe)Stunde für sich ist die Muße haben das Seelische zu erfassen, die Beschäfti-
gung im Selbstgespräch nur mit seinen persönlichen Entwick-
lungs-Tages-Gedanken als Reflexion. In dieser Zeit hat niemand
etwas von mir zu wollen, denn sie gehört mir alleine. Dass sich laut einer Umfrage die Menschen kaum Zeit nehmen für sich selbst, gehört dann der Vergangenheit an. Aber nur die Zeit die wir uns nehmen, ist die Zeit, welche uns etwas gibt. Nicht das Leben der anderen wie Zeitungslesen, die allabendlichen Fernsehen-Nach-
richten. Beschäftigung mit elektronischen Medien und anderer fruchtloser Zeitvertreib sind dann für mich von Interesse, sondern nur der vergangene Lebenstag. Gegenüber dem eigenen Lebens-
grundgefühl und den stillen Entwicklungs-Erkenntnis-Fortschrit-
ten wirken Nachrichten und die Lebenswelt anderer zwar ablen-
kend, unterhaltend, kraftlos, langweilig und wiederholend. Die Kraft der Bewunderten nimmt dadurch noch zu, während meine Kräfte weiter geschwächt werden. Nicht die Anderen, sondern nur ich bin wichtig, das Besondere und mache den Unterschied aus.
II.) Entwicklungs-Tages-Reflexion bedeutet schreibend leben eine
Verbildlichung der Gedanken vorzunehmen. Früher war es üblich,
ein Tagebuch zu führen als die Aufzählung der Tätigkeiten und Ereignisse des abgelaufenen Tages, um später auch darin zu lesen.
Für die evolutionäre Allzeitnutzung dagegen gilt es zu lernen, nach jedem Tag sich einige Minuten Zeit zu nehmen, eine schriftliche Tages-Entwicklungs-Individualisierungs-Erkenntnis-Reflexion vorzunehmen, um den Erkenntnisgewinn, die Entwicklungsfort-
schritte, aber auch die Fehler des Tages zu bilanzieren, jede Le-
benstätigkeit und jedes Verhalten entwicklungsmässig zu hinter- fragen. Siehe Textfortsetzung Fortsetzung in evolutionaere Allzeit-Jetzt-Nutzung.
295.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen besitze ich Reichtum und bin reich sein durch den Besitz vieler Luxusdinge, Geldver-
mögen und was ich mir alles kaufen/leisten und behängen kann und die Geldfreude das Traumideal der Gesellschaft ist(der Mensch fühlt sich durch den Hinzuerwerb mächtiger und bestätigter und definiert sich darüber). Entwicklungs-Kultur-Lernen versteht Reichtum und reich sein als ein evolutionärer Entwicklungs-Bewusstseinszustand, weil
durch die Dinge hindurchgegangen, diesen gegenüber gestanden und transzendiert hat und deshalb in der Lage
ist, seinen materiellen Reichtum in Entwicklung umzuwan-
deln und seine Um- und Mitwelt mit seinem (Da)sein kul-
turell zu bereichern. Was ich nicht brauche, mich nicht interessiert oder aus- und erlebt habe, macht mich reicher und freier als das, was ich mir alles kaufen kann. Die Gleichgültigkeit ist es, die einen frei macht. Das Vermö-
gen sich der Dinge zu enthalten, gibt dem Menschen mehr Vermögen, als die Dinge zu besitzen. Der grösste Reichtum
ist nur Entwicklungs(frieden) im Sinne haben. Die Geld-
freude wird zur Erkenntnis- und Ruhefreude *.
* I.) Es ist das Reichtumsparadigma vieler reicher Menschen,
welche ihren materiellen Reichtum nur den anderen zu verdanken haben, weil sie diese auch reicher gemacht haben z.B. durch Schaf-
fung günstiger Einkaufsmöglichkeiten. Das neue Reichtumsver-
ständnis als Weiterentwicklung des materiellen Reichtums ist der ideelle Entwicklungsreichtum. Weil ich anderen bei der Entwicklung geholfen habe, werde ich automatisch auch bereichert (die materi-
elle Bereicherung ist nur eine sekundäre, zwangsläufige, aber nicht beabsichtige Folge davon). Das evolutionäre Reichtumsverständnis bekommt erst seine Chance, wenn das zur Zeit traditionelle, illusio-
näre Ego-Geld-Reichtums- und Glückverständnis als oberster Wert
aus entwicklungsfinalen Gründen bei Zeitgeistreife durch Krisen (Vermögensschmelze) seinen Glanz, Wert und seine Autorität ein-
gebüsst hat. Dieses wird erst erkannt, wenn alles zum Jammer geworden ist, das alte (heutige) Lebensmodell als ein grosser Irrtum, weil am Leben vorbei gelebt, die Enttäuschungen und verlorenen
Jahre erst einmal verarbeitet, Schuldzuweisungen an die Politiker verteilt werden und die Lebenstrümmer bei Seite geräumt werden müssen.
II.) Der Mensch ist reicher durch den Reichtum des Lebens an Entwicklungsmöglichkeiten als durch seinen Besitz. Was ich mir ent-
wickelt habe, ist ein wertvollerer Besitz als das, was ich mir erarbei-
tet habe. Die Wahrheit zu besitzen ist (bis zur Entwicklungsreife) nicht so erstrebenswert, wie viel Geld zu besitzen, während Entwicklung nie zu einem Besitz wird. Wenn die freie Zeit nur für " Shopping "
und entwicklungslose Freizeit- und Unterhaltungsbeschäftigungen verwendet wird, steht dieses in Kollisionskurs mit dem Lebenssinn, Lebensauftrag und Lebensbringschuld der Individualisierungsent-
wicklung. Zur Zeit steht die Daseins- und Sozialisierungsfrage als guter Staatsbürger und nicht die Individualisierungs-Sinnfrage als Entwicklungsbürger im Mittelpunkt des politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interesses.
296.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen erfolgt die Güterproduk-
tion für die menschlichen Produktbedürfnisse und die Arbeitsplatzerhaltung. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen dient die Güterproduktion bei Entwicklungsreife in erster Line als als Erkenntnis-Wachstums-Mittel zum Entwick-
lungs-Individuations-Sinn-Zweck. Alles wird gekauft und getan in der Absicht es einmal durch überwinden zu transzendieren* .
* Materialismusentwicklung ist die Weiterentwicklung des negativ belegten Materialismusgedankens in allen Lebensbereichen, dass alles Sichtbare mit unsichtbaren Entwicklungsmöglichkeiten und Entwicklungseigenschaften als Symbol, Gleichnis, Prüfstein, Selbst-
erziehungsmittel und Höherweisersinn zum Individualisierungs-
zweck geschaffen wurde und über den Gebrauchsnutzen und materiellen Wert hinausgeht. Dieses kann als eine höhere Ent-
wicklungsstufe der (Geld)Materie als verdichteter, gebundener
Geist als Chiffre, welcher für den Geist geschaffen wurde betrach-
tet werden, um sich von ihr zu befreien. Das Haben wollen des Materialismus (vom) wird zum Sein wollen (zu) als kultureller Fortschritt. Siehe Volltext in Rematerialisierung
297.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen bin ich ein Gewordener, immer fertig, alles abgeschlossen,was ich war ich wichtig und geschichtslos (Schu- le,Beruf, Erwachsener). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen bin ich immer ein Werdender, nie fertig, schliesst nie ab, nur was ich einmal sein werde ist wichtig und bin individualgeschichtlich.
298.) Bei Bildungs-Kultur-Lernen bedeutet lebenslanges
Lernen innerhalb seiner Arbeits- und Berufswelt Qualifizie-
rung, Flexibilisierungslernen, sich auf neue Arbeitssitua-
tionen einstellen etc. (Fach- und Sozialkompetenz ler-
nen, weil ich dafür bezahlt werde). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen bedeutet lebenslanges Lernen " über den Berufs- und Arbeitsplatz-Tellerrand " hinaus evolutionäres Lernen (Arbeitsverständnis- und Lebenskompetenz lernen, was nicht Gegenstand einer Bezahlung ist).
299.) Bildungs-Kultur-Lernen ist andere Kulturen kennen
lernen und von Kultur wissen. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist als Einzelner nach innen in der kulturlosen Zivilisation leben, aber die Zivilisation im Verborgenen als Namenloser durch seinen Entwicklungs-Individualisierungsweg kulti-
vieren*.
* I.) Der Wert und der Lebenssinn des Menschen besteht darin, wie viel er bei der kulturellen Entwicklung Anteil hat und nicht nur bspw. seine Arbeits-, Kauf-, Steuer- und Quotenkraft, sein Besitz, seine Popularität und seine gesellschaftliche Stellung. Eine überlebens-
fähige Gesellschaft ist aber nun einmal nur von denen, welche sich entwickeln und bewusst an ihrer Evolution arbeiten und nicht von denen, die nur von " Morgens bis Abends " das Bruttosozialprodukt erarbeiten, vom Sozialstaat partizipieren und eine Familie gründen, um mit ihr in der Gesellschaft im Einklang zu leben. Das Entwick-
lungsleben und die Existenz des Einzelnen sind aber mehr als ein gesellschaftlich stromlinienförmig, angepasstes, verwaltendes Leben und erfordert andere und mehr Anstrengungen, als was der Ge-
setzgeber, der Arbeitgeber, die Familie, persönliche Interessen und sonstige Lebensverantwortlichkeiten etc. Die Zukunft liegt heute
noch bei den Spitzensteuersatz zahlenden Leistungsträgern der Gesellschaft, welche diese tragen zu den Entwicklungsspitzen der Gesellschaft, welche die zivilisierte Gesellschaft kulturell weiter-
bringen.
II.) Die Gesellschaft ist aber nicht fähig aus sich heraus sich zu wan-
deln, der Gesellschaftsmensch ist wenig entwicklungsfähig und
nicht der wirkliche Mensch, sondern nur der sich entwickelnde Einzelne ist wirklich und die tragende Kraft unserer Gesellschaft und gibt die Werderichtung mit seinen Entwicklungsimpulsen an. Der Entwickler ist unersetzbar und weil das wertvollste Mitglied, " das Salz der Gesellschaft " und deshalb " systemrelevant ". Er ist es, der die Anderen durch " sein-anders-sein " weiterbringt. Entwickler machen den Unterschied aus, weil es die Anderen schon gibt. Einer muss es zuerst gedacht und getan haben. Durch ihn wird die Welt
zu einem besseren Ort. Es kann nicht genug betont werden, aber im menschlichen Kultur-,Berufs- und Krisenleben ist der Starke, der Nichtangepasste. Immer waren es schöpferische Einzelmenschen,
welche Ausserordentliches erreicht und Umwälzungen eingeleitet haben. Siehe Textfortsetzung in Gesellschafts- und Entwicklungs- mensch.
300.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen zählt die Erwirtschaftung des Brutto-Nationaleinkommens, ehemals Bruttosozial-
produkt als wirtschaftliche Leistung eines Landes. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen zählt die Erwirtschaftung des Entwicklungs-Sozialproduktes als Entwicklungs-Kultur-
leistung eines Landes.
Siehe Beispielsfortsetzung Nr.301-Nr.350 in Kulturlernen-8