1.Vom Bildungs-Zivilisations-Kultur-Lernen (Bildungs-
lernprinzip eines alten Zeitalters) zum Kulturations-Entwicklungs-Kultur-Lernen (gotisches Lernprinzip)
eines neuen Zeitalters).
Nr.1 - Nr.15 Metapher-Kulturlernbeispiele
"gotische Kathedrale".
1.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Straßburg besuchen, um
vom " Liebfrauen Münster " mehr zu erfahren und zu wis-
sen (Antizipation und ich kann der Gleiche bleiben der ich bin). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist nach Straßburg zu fahren, um in der Auseinandersetzung mit dem Münster mehr von sich zu erfahren und zu wissen (Reflektion und
ich komme als Verwandelter heraus)*.
* Siehe auch Zukunft Strassburger Münster 1
2.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen besitze ich z.B. historisches Gebäude- und Baustilfaktenwissen über einen Sakralbau
z.B. Straßburger Münster (was ich wissen soll). Beim Ent-
wicklungs-Kultur-Lernen ist es ein kulturelles Baustilwis-
sen von „dem Geist, der in Stein gemeißelt wurde ", dem dynamischen, gotischen Lernprinzip und der Steinauflö-
sung etc. als Analogie und Ausdruck meines Entwick-
ungsstrebens und Lebensgrundgefühls (was ich einmal werden soll). Es ist von dem Geldtouristischen, flüchtigen Sehenswürdigkeits-Besuch der gotischen Kathedrale
(Objekt-Wahrnehmungs-Bewusstsein des Wissens) zum kulturellen, nachhaltigen Entwicklungsbesuch der goti-
schen Kathedrale, nachdem die kritische Masse für Verän-
derungen als Sättigungsgrad erreicht ist und nach dem allgemeinen Gleichgewichts- und individuellen Reifege-
setz der quantitativen in qualitative Veränderung um-
schlägt (Subjekt-Erkenntnis-Bewusstsein des Ergriffen seins)*.
* I.) Es ist z.B. von einem Besuch einer gotischen Kathedrale als Kulturtourist,wo kunstgeschichtliches Wissen und Bibelkenntnisse zum Verständnis der Bibelgleichnisse, Sinnbilder und Symbol-
sprache sinnvoll ist zum Besuch einer gotischen Kathedrale als Entwickler, wo ich mich verändern muss, um die architektonische Formen- und Allegoriensprache als Lebenssymbolik einer goti-
schen Kathedrale zu verstehen, " um vom Höchsten und Grössten ergriffen zu werden ".Ich wünsche jedem Homepagebesucher
über einen kulturlosen, obligatorischen, touristischen Kathe-
dralenbesuch als Sehenswürdigkeit hinaus diese emotionale Ent-
wicklungsbetroffenheit und leuchtende Augen beim Anblick einer West fassade der gotischen Kathedrale. Es ist nicht der allbekannte, touristische Besichtigungsort, sondern das Selbstentdeckte. Der Unterschied liegt darin, wenn ich etwas gesehen und kennen ge-
lernt habe, interessiert es mich nicht mehr, aber wenn ich davon gelernt habe, will ich immerfort noch mehr davon lernen. Es geht
um eine reflexiv erinnernde Wiederaneignung des verlorenen gegangenen, christlichen Erbgutes als das Gotische Lernprinzip in Stein*.
* Materie wird Geist als " lapis philosophorum, harter Stein wird geschmeidig , die Steinkraft zur wortlosen Weisheit geformt und ist " der in Stein gehauene Lernprozess-Ausdruck der dynamischen Ent- wicklung schlechthin ".Es ist manifestierte Mystik voller biblischer Bildsprache, wo das Sichtbare das Unsichtbare Ewige und Ganze
widerspiegelt so lässt sich das Wesen einer gotischen Kathedrale, der Höhepunkt europäischer Baukunst zusammenfassen.
II.) Wenn ich mich im gotischen Baustil wieder erkenne, ist dieser
mir ebenbürtig. Keiner mag das hinaus zu erkennen, was er selbst nicht in sich hat. Es handelt es sich um einen lebendigen Prozess, der den gesamten Menschen erfasst und dieser selber verwandelt wird. Es geht weniger um eine religiöse Transzendenz, sondern eine
Transzendenz in der persönlichen Betroffenheit zu entwickeln. Es
ist der Transformations-Punkt, wo das Überwundene mit dem Überwinder eins wird. Das Subjekt und das Objekt der Erkenntnis sind identisch und die Spaltung ist aufgehoben. Diese Erkenntnis
ist tatsächlich Weg, Wahrheit und Leben zugleich und zieht kein Handeln mehr nach sich, sondern Erkenntnis und Verwirklichung
sind eins. Nur mit der blossen (Wirkungs)macht des Daseins
ordnen sich die Dinge. Ein Mann macht viele, weil seine Individua-
lität in der Individualität aller aufgeht.
III.) Jede gotische Kathedrale bildet den geistigen, seelischen kul-
turellen Mittelpunkt der Stadt und ist ein "Wirkkraftfeld " für
jeden Besucher, das auch ein Gefühl des endlich zu Hause ange-
kommen auslöst und das Ziel der Sehnsucht erreicht zu haben.
Die von dem Baumeister Erwin Steinbach entworfene Westfassade
im Rosengeschoss des Straßburger Liebfrauenmünsters ist als " steinerne Ekstase künstlerische Vollendung des Christentums" so überwältigend, dass man glaubt, sich im Nabel der Christenheit zu finden. Weil es die Seele berührt, bringt es die Seele in Wallung.
Nicht dadurch kommt Erkenntnis im Leben zustande, dass man darüber nachdenkt und studiert, sondern dadurch, wo das Leben zum Ausdruck kommt durch die Empatie des ganzen Menschen.
Wer von diesem kulturellen Kleinod ergriffen wird, der würde
jedes Gramm des Münster vogesensandsteins in Gold aufwiegen
und diese seelische Errregtheit lässt sich mit keinen noch so kraftvollen Sprachausdruck, sondern nur schweigend erfassen.
IV.) Einmal davon ergriffen, lässt es einen nicht mehr los. Es ist der Lebenswille und die Ideengeistesmacht, ein mächtiges, urweltliches, unbekanntes Lebensgefühl, der einst elementar in die Formen gelegt wurde und diese Willenskraft ergreift jeden " gotischen Menschen "
und reisst ihn mit und der hohe,himmelstürmende Münsterturm zwingt den Blick automatisch nach oben zum Himmel als symbo-
lische Nähe zu Gott. Es ist ein Elementardrang als ein ewiger Kampf zwischen Unruhe und Ruhe, zwischen Rausch und Besonnenheit, zwischen Unzufriedenheit und Zufriedenheit, wischen Ungeduld
und Geduld als ewig menschliche Sehnsucht nach dem Unendlichen und die Loslösung von dem Irdischen. Es ist ein Lebensgrundgefühl, was immer gegenwärtig ist, wenn etwas Neues mit urweltlicher
Kraft zutage tritt. Jede gotische Kunstform will vor allem eins;" motivieren". Es ist das neue Ideal und kultureller Bezugspunkt für
die Aufbruch- und Suchjugend/Altjugend, für das es zu leben (und auch zu sterben lohnt).
V.) Es ist der kulturelle Fortschritt vom vergangenen, unsinnlichen, konservativen, idealistischen Bildungs-Vorbild Johann Wolfgang Goethe in Frankfurt und Weimar zum zukünftigen, sinnlichen, evolutiven, wirklichkeits-realistischen Entwicklungsvorbild Meister Eckhart in Erfurt und Straßburg. Weimar steht für Traditon für das Alte-, Bewahrens- und Verwaltenswerte (Goethe hasste die Revo-
lution), während Straßburg für das ewig junge, Aufbruchs- und Erneuerungswerte eines Sturm und Drangs steht. Es ist die Weiter-
entwicklung der Bildung mit seinen statischen, entwicklungs-
losen Bildungs(lern)begriffen, welche von den geistigen Wurzeln romanisch und griechisch sind und als Ausdruck der erstarrten Bildungsklassik gelten zur Entwicklungs-Individualisierungs-
Selbstbildung als dynamischer Entwicklungs(prozesslern)begriff, welcher seinem Wesen nach dem gotischen (Lern)prinzip angelegt
ist.
VI.) Der Geist der Gotik und der Geist der Entwicklung durchdringen
sich gegenseitig. Die gotischen Kathedralenlernprinzipien sind das, was jeder Mensch seit seiner Geburt in sich trägt. Als religiöses Erb-
gut ist das gotische Lernprinzip ohne ideologischen Ballast eine welterobernde Macht, welches der Menschheit einen neuen Be-
griff vom substanzbildenden Leben schenkt, um vom Sichtbaren
zum Unsichtbaren zu gelangen und damit die dualiatiache Dies-
seits-Jenseitssichtweise aufhebt und eine neue Entwicklung der Menschheit ankündigt. Was zu mehr Entwicklungs-Individuali-
sierungs-Wahrheit, zu mehr Kultur, zu mehr Zeitlosem, zu mehr Frieden, zu mehr geistiger Gesundheit, zu mehr Unsterblichkeits-
lernen und zu mehr Gottentwicklung im Sinne von Meister Eckhart
führt, wird als wertvollster Schatz der Menschheit betrachtet.
Das gotische-Lernprinzip wird mit Recht als "ducis divina" be-
zeichnet, wo der Himmel die Erde berührt und eine Lebens-
führung " von oben her ". Das gotische Lernprinzip wird zum
neuen Kulturbegriff und diesen nicht zu kennen nicht nur eine Bildungslücke darstellt,weil es mit einer kulturellen Bildung nicht
zu erfassen ist, sondern einem Lebensdaseinsverlust gleich kommt.
Die Seele hat keine Lust auf Bildung.
VII.) Die Zukunft allen Lernens ist nicht das Bildungslernprinzip (Breite, Äussere, Sinnliche, architektonische Bauvokabular der künstlerischen Formensprache z.B. der Gotik ), sondern das gotische Lernprinzip als Entwicklungslernprinzip (Tiefe, Innere, Sinnenhafte, symbolische Entwicklungsvokabular als transzendierende Univer-
salsprache) .Das Bildungs-Kultur-Lernen wird zu einer benötigten Fußnote degradiert.
VIII.) Beim gotischen Lernprinzip kommt es nicht auf die tiefsten Erkenntnisse und letzten Wahrheiten an, sondern nur, dass wir damit angefangen haben.Es ist wieder ein Quantensprung von bspw. dem Philosophen Kant entwickelten kategorischen Imperativ als grund-
legendes Prinzip der Ethik zum gotischen Lernprinzip, welches in jedem einzelnen Menschen kategorisch ist. Das gotische Lernprin-
zip ist von der Bildungsforschung nicht "chemisch rein " und von der Wissenschaftspädagogik objektiv empirisch zu erfassen, weil es eine individuelle Definition eines Sachverhalts oder eines nachträglichen, kategorisierten Lebenserkenntnisgefühls ist, was zu individuellem Erfahrungswissen geworden ist. Das gotische Lernprinzip ist der ständig sich korrigierende Lebensprozess selber. Ich interessiere mich für das gotische Lernprinzip deshalb, weil mir " das Leben näher ist, als ich mir selbst bin ". Es kennt die DNA eines jeden Einzelnen.
3.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen besuche ich das Straßbur-
ger Münster, weil es ein Kulturerbe der Menschheit ist.
Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen besuche ich das Straß-
burger Münster, weil ich vom Genius der Gotik infiziert
bin, wenn ich vor der Westfassade steht das Gefühl habe mich mitten in der Christenheit zu befinden und mein per-
sönlicher Entwicklungs-Individuations-Lebensweg nur über und durch die gotische Kathedrale zu finden ist.Erst nach einer Lebenskrise öffnen sich die Eingangsportale der go- tischen Kathedrale für mich. Es ist seine Entwicklungszu- kunft in der evolutionären, säkularen Nachfolge Christi zu gestalten*.
* I.) Es ist von Holiday z.B. Besuch eines Freizeitparks als Touris-
musmagnet und Zeitvertreib (Unterhaltung, Fotos, Wissen durch Erleben und Geschichtslosigkeit ) zu Holy-Day z.B. den Besuch einer gotischen Kathedrale als Entwicklungsmagnet und Entwicklungs-
zeit (Veränderungsreflexion, Wissen durch Erkenntnis und das Historische wird anziehend, weil selbst individualhistorisch).
II.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird versucht durch eine Gottes-
dienstpredigt z.B. im Straßburger Münster als Mittel der Wahr-
heitsverkündigung Religion ins Leben des Einzelnen zu bringen
(durch die Predigt belehrt werden). Beim Entwicklungs-Kul-
tur-Lernen predigt sich in der religiösen Bausymbolik, in den Farbglasfenster und Figurendarstellungen das Münster selbst
und möchte jeden zur Christus-Nachfolge zwingen. Es ist der Lebenswille und die Ideengeistesmacht, ein mächtiges, direktes, urweltliches, unbekanntes Gottes-Bewusstseins-Lebensgrund-Urgefühl, der einst elementar in die Formen gelegt wurde und die Zukunft aller und von allem ist. Diese Willenskraft ergreift jeden " gotischen Menschen " und reisst ihn mit und der hohe Münster-
turm zwingt den Blick automatisch nach oben zum Himmel als metaphorische Nähe zu Gott (durch Leben gezogen werden).
III.) Der gotische Baustil ist voller Mystik wie eine Barockfassade, ein Gedicht von Johann Wolfgang Goethe, Beethovens Sextett, wie jedes Kunstwerk von Rang oder alles, was das seelische Innenleben befruchtet und erhöht und schlicht einfach Kultur genannt wird.
IV.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist es lohnend bspw. in einer " Quizveranstaltung"zu wissen, dass die architektonische Höhe des Nordturms des Straßburger Münsters 142 Meter beträgt (weiß ich). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen lohnt sich die Turmsymbolik zu wissen, welche für die Lebensblick-Richtung nach oben steht, wel-
ches auf Höheres verweist, was verwirklicht werden soll was tiefer liegt und lebens-indivdualisierungs-wegweisender ist. Es steht für
die tiefste Sehnsucht," in den Gottesursprung " (Frieden) zurück zukehren (bin ich und werde es einmal sein)*.
V.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gibt es über den gotischen Baustil viele kunstgeschichtliche Literatur zu kaufen und kann viele farbige Webseiten " googeln". Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sucht man vergeblich Literatur über Gotik als Entwicklungs-Lebens-Stil eines gotischen Lernprinzips zu finden und viele Suchbegriffe sind der Internet-Suchmaschine unbekannt.
VI.) Bildungs-Kultur-Lernen ist z.B. eine gotische Kathedrale besichtigen und versuchen dessen Geist bildungskulturmässig zu erfassen. Entwicklungs- Kultur-Lernen findet es abwegig, sich mit Bildung abzugeben, wenn es um unsere Seele oder neudeutsch um den " Entwicklungs-Individualisierungs-Transzendierungs-Prozess geht. Zum Glauben kommt man nicht durch Bücher oder Deduktio-
nen von Gedanken. Die Beschreibung des Glaubens führt noch nicht zum Glauben. Auch der Glaube und das religiöse Gefühl lassen sich nicht kulturell fördern. Mit dem Bildungs-Kultur-Lernen kann " ich nicht zu Gott kommen, weil die Seele keine Lust an der Bildung hat und diese nicht an die Seele heranreicht". Ein kultureller Fort -
schritt kann nicht vom rationalen Bildungsweltlichen kommen, sondern von etwas, was dieses übersteigt und wird einem ge-
schenkt.
VII.) Siehe auch eine weitere Vielzahl von Symbolwahrheitsbeispie-
len der architektonischen, gotischen Formensprache in Entwick-
lungsgotik 1 bis Entwicklungsgotik 9
4.) Bildungs-Kultur-Lernen ist z.B. eine gotische Kathedrale besichtigen und versuchen dessen Geist bildungskultur-
mässig zu erfassen. Entwicklungs- Kultur-Lernen findet es abwegig, sich mit Bildung abzugeben, wenn es um unsere Seele oder neudeutsch um den " Entwicklungs-Individuali-
sierungs-Transzendierungs-Prozess geht. Zum Glauben kommt man nicht durch Bücher oder Deduktionen von Gedanken. Die Beschreibung des Glaubens führt noch
nicht zum Glauben. Auch der Glaube und das religiöse
Gefühl lassen sich nicht kulturell fördern. Mit der Bil-
dungskultur kann " ich nicht zu Gott kommen, weil die
Seele keine Lust hat an der Bildung". Ein kultureller Fort-
schritt kann nicht vom rationalen Bildungsweltlichen kommen, sondern von etwas, was dieses übersteigt und
wird einem geschenkt.
5.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird zweckhaft von Lehr- ern, Büchern und von den modernen Medien gelernt (Schrifttum, Internet und andere kraftlosen zeitgeistigen Wissensquellen). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird zweckfrei von den gotischen Kathedralen gelernt (kraft-vollen Sach-, Symbol- und ewigen Lebensquellen)*.
* I.) Der Lernende wird zum Einzelnen, weil das Gelernte individua-
lisiert wird und dadurch der Einzelne nicht zum Lernenden wird.
Man arbeitet sich an grossen Gedanken empor und setzt sich mit den Gleichnissen und Allegorien als auch mit den tiefen Hinweis- und Symbolgedanken auseinander und erkennt sich darin selbst.
II.) Bildungs-Kultur-Lernen ist zweckhaftes Schul-, Bücher und von
den modernen Medien lernen (Bücher, Internet und andere Wis-
sensquellen). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist zweckfreies Ler-
nen bspw. von den gotischen Kathedralen, von denen ich mehr gelernt habe (Lebens-Individualisierungs-Tiefe) als bei allen mei-
nen Bildungen wie Bildungswissen, Berufskönnen und Lebens-
erfahrungen (Sach-, Symbol- und Lebensquellen).
6.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist die gotischen Kathe-
drale ein religiöses Gottesdiensthaus, wo ich bete und zur Ruhe komme. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist die gotische Kathedrale eine kulturelle Entwicklungs-Lern-
schule für den " Lebensgottesdienst ", indem ich durch
die Entwicklung als Beschreiten meines noch von nie-
manden gegangenen Entwicklungs-Lebens-Individualisie-
rungs-Weges als lebenslanges Entwicklungs-Lernen mein Leben bete, um immer mehr zum inneren Frieden zu gelangen*.
* Siehe auch den Gliederungspunkt "Frieden" in Christentum-frueher-und-heute
7.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen und seinem statischen Bildungs(lern)begriff, welcher von den geistigen Wurzeln romanisch und griechisch ist und als Ausdruck der erstarrten Bildungsklassik gilt zum Entwicklungs-Kultur-Lernen und seinem dynamischen Entwicklungs(lern)begriff, welcher seinem Wesen nach gotischen (Lern)prinzipien angelegt ist*.
* Wenn der gotische Dom einmal fertig werden sollte,"dann geht, wie das Sprichwort in der Stadt Köln lautet, die Welt unter" (Ewigkeitsbaustelle). Aber die Sorge bleibt unbegrün- det, weil immer etwas zu tun ist und verbessert werden muss.
8.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen lerne ich z.B.dass vielen Kathedralen nach dem "Try and Error-Prinzip "gebaut wur-
den und wegen fehlenden mathematischen, statischen Berechnungen zusammen stürzten. Es wurden beim Wie-
deraufbau der neuen Kathedrale auch die alten Kathedra-
lenbausteine wieder verwendet. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird als Vergleichmetapher eine tiefgreifende Lebenskrise des Menschen, wo das alte Lebensmodell zu-
sammenbricht, eine notwendige Entwicklungs-Inkuba-
tions-Wartephase zum Schaffen der Entwicklungsreife- voraussetzungen-Nr.782 welche in die nächst höhere Entwicklungs-Lebensstufe mit einfliessen und überwun-
dene Irrtums-Erfahrungen Verwendung finden.
9.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen geht es beim Bau der go- tischen Kathedrale in erster Linie um architektonische Baustilfragen und die theologische Sichtweise, wo es
darum geht, die Kirche zu einem Instrument des christ-
lichen Geistes zu machen. Beim Entwicklungs-Kultur-
Lernen sind die Ziele nicht bautechnischer Entwick-
lungsnatur oder religiöse Aspekte, sondern es geht um meinen Entwicklungs-Individuations-Berufungs-Lebens-
lauf, welcher in dem Satz zum Ausdruck kommt: Was ich
habe und bin ist nichts, aber was ich einmal sein werde
ist alles. Nicht die sinnliche Erscheinung in allen Lebens-
bereichen wird wichtig, sondern das Wesen hinter der Erscheinung als Gleichnis, Prüfstein, Chiffre und Höher-
weisersinn, welches auf Höheres verweist, was als Rematerialiserung verwirklicht werden soll. Alles im Leben wird uns nur geschenkt als Erkenntnismittel zum Entwick- lungs-Individuations-Lebens-Sinn-Zweck, um seiner Ent- wicklungs-Individuations-Lebens-Gewissens-Bringschuld einer Entwicklungslosigkeit und des Unsterblichkeitslernens gerecht zu werden.
10.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden Anleihen bei goti-
schen Kathedralen bei bspw. profanen Bankenhochhaus-
architektur bezüglich der Licht-, Raum- und Meditations-
eigenschaften genommen. Beim Entwicklungs-Kultur-Ler-
nen wird zur sakralen, gotischen Kathedralenarchitektur als
Höhepunkt europäischer Kunst und Quelle zurückgekehrt,
in der sich die Wahrheit und der Genius der christlichen
Religion (als Entwicklungs-Lebens-Christentum) symbolhaft
als universalistische Sprache in den Formenelementen wieder findet *.
* Siehe auch der gotische Baustil
11.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird versucht das abstrakte Ideal des ewigen Strebens z.B. von Lessing, Kant und Goethe zu begreifen. Beim Entwicklungs-Kultur-Ler-
nen ist man ergriffen von dem konkreten Ideal des eigenen Entwicklungsstrebens. Das Individuelle kann aber nicht gesucht und intellektuell begriffen werden, weil dieses die Suchende und Ergreifende ist. Es geht um eine reflexiv er-
innernde Wiederaneignung des verlorenen gegangenen, christlichen Erbgutes als das versteinerte gotische Lern- prinzip.Das gotische Lernprinzip und die gotische Kathedrale sind das Symbol und ein sinnliches, greifbares Spiegel- und neuzeitliches Abbild der menschlichen Entwicklung. Es ist Versinnlichung des religiösen Lebens als Verinnerlichung des Religiösen*.
*I.) Wenn ich mich im gotischen Baustil wieder erkenne, ist dieser
mir ebenbürtig. Keiner vermag das hinaus zu erkennen, was er selbst nicht in sich hat. Wenn ich mich in der Erkenntnis wieder erkenne, handelt es sich um einen lebendigen Prozess, der den gesamten Menschen erfasst und dieser selber verwandelt wird. Das Subjekt
und das Objekt der Erkenntnis sind identisch und die Spaltung ist aufgehoben. Diese Erkenntnis ist tatsächlich Weg, Wahrheit und Leben zugleich und zieht kein Handeln mehr nach sich, sondern Erkenntnis und Verwirklichung sind eins.Nur mit der blossen
Macht des (Friedens) Daseins werden Entscheidungen herbeigeführt, ein Geschehen, was von selbst geschieht. Ein Mann macht viele, weil seine Individualität in der Individualität aller aufgeht*.
* "Man sollte immer nur das lesen, was man bewundert"*.
* Johann Wolfgang Goethe
II.) An der Westfassade des Straßburger Münsters (Riss B) ist die Baukrönung der sich harmonischen Formenmyraden erreicht wor-
den. Jeder wird überwältigt und innerlich berührt von dem anziehen-
den Kraftfeld der Kathedrale, der emporziehenden Lebensbewegt-
heit, dem unwiderstehlichen Bauschauwillen, der mitreissenden Steindynamik der Münsterwestfassade, welche den Blick nach oben schweifen lässt, wenn er von der " Rue de Merciére " auf die Kathe-
drale zu schreitet. Es ist der Lebenswille, der einst elementar in die gotische Formen gelegt wurde und diese Willenskraft ergreift je-
den " gotischen (Entwicklungs)menschen " und reisst ihn mit.
Wer vom Geist des Münsters ergriffen wird, bei dem wird jede Straßburgfahrt zu einem besonderen, entwicklungsergreifenden Ereignis, wo aus dem Empfindungserleben höchste Subjektivität geboren wird und ist mit einer touristischen Städtefahrt nicht vergleichbar.
III.) Die von dem Baumeister Erwin Steinbach entworfene Westfas-
sade des Straßburger Liebfrauenmüsters ist eine " steinerne Eks-
tase als künstlerische Vollendung des Christentums" so überwäl-
tigend, dass man glaubt, sich im Nabel der Christenheit zu finden. Weil es die Seele berührt, bringt es die Seele in Wallung. Nicht da-
durch kommt Erkenntnis des Entwicklungslebens zustande, dass
man darüber nachdenkt und studiert, sondern dadurch, wo
das Leben zum Ausdruck kommt durch die Emphatie des ganzen Menschen. Wer von diesem kulturellen Kleinod ergriffen wird, der würde jedes Gramm des Münstervogesensandsteins in Gold aufwie gen und diese seelische Errregtheit lässt sich mit keinen noch so- kraftvollen Sprachausdruck, sondern nur glücklich schweigend erfassen. Siehe Textfortsetzung in Entwicklungsgotik-9
12.) Bildungs-Kultur-Lernen hat die Tendenz des Konser-
vativen, zum Gewohnten und Bewahrenden, der Verharrung, Versteinerung und ewig gestrigen. Die Signatur ist das erlöschen der seelischen Gestaltungskraft, materialistische, ökonomische Weltanschauung, Kultus der Wissenschaft des Nutzens und des Glücks, weltstädtische, irreligiöse Zivili-
sation und Bürger zweier Welten. Entwicklungs-Kultur-Lernen steht für das Frühlingshafte, eine notwendige Entwicklung für Aufbruch in eine neue Zeitenwende ana-
log dem gotischen Zeitalter und dem Bau der gotischen Kathedralen. Der gotische Mensch war ein Entwicklungs-
mensch. Es sind mächtige Schöpfungen einer erwachenden Seele überpersönlicher Einheit als Ausdruck eines Got- tesgefühls, deren grösste Vertreter im Mittelalter z.B. Thomas von Aquin, Meister Eckhart, Joachim Fiori, Abt Sugar und Bernhard von Clairvaux waren.Das dunkelste Mittelalter hat das hellste Licht hervorgebracht*.
* Entwicklung aufhalten zu wollen ist genauso absurd, wie einen
300 km/h schnellen ICE-Zug mit blossen Händen stoppen zu wollen*.
*Quelle unbekannt.
"Entwicklungs-Kultur-Lernen"-metaphorische Beispiel-Vergleiche mit der architektonischen allegorischen Formen-
sprache als Symbol, Gleichnis und Höherweisersinn der
gotischen Kathedralen (aus den Webpräsenzen "Entwick- lungsgotik 1-9)
I.) Von dem aufwärts strebenden Elan der Gotik als mächtige Bewe-
gung, welche die gesamte Architektur und die ganze Fassade erfasst zum aufwärts strebenden Elan der mächtigen Bewegung des " Entwicklungs-Sturm und Drang " der Jungen und " jungen Alten", welche die gesamte Lebensarchitektur und die gesellschaftliche Lebensfassade erfasst.
II.) Von der Gotik als eine Epoche der europäischen Architektur im Mittelalter (allgemein) zu jede gotische Kathedrale ist unvergleich-
bar einzigartig, weil nur die nichts gleich sind, " Gott gleich sind ",
weil Gott sich in jedem Einzelnen sich werden will (individuell)*.
* Durch Evolution in der persönlichen Entwicklung wird sich erst Gott selbst, kommt zum Bewusstsein seiner selbst und denkt und erkennt sich selbst und wird erst Mensch. Jedes Menschenleid ist ein Gotter- leiden im Sinne von mehr Gott(Selbst)werdung.Das Leiden des Menschen ist gleichzeitig das Leiden Gottes als Passion, wo Gott sich selbst erlöst. Gott muss Mensch werden, um selbst sein und selbst werden zu können. Gott wirkt und ich werde. Wäre ich nicht, wäre Gott nicht Gott und er braucht mich, dass er sich werden kann.In Wahrheit macht nicht der Schöpfer, sondern das Geschöpf den Schöpfer. Es ist die" Fruito Dei",die Liebe zum Selbstzweck wo Gott sich selbst wird. Seine Gottheit hängt davon ab, dass er wirken muss. Das Einzelleben ist die Offenbarung Gottes als Gegenwartserfahrung. Gott ist Mensch geworden, damit ich als derselbe Gott geboren würde. Das Göttliche wird in jedem Leben einzeln. Das Werden Gottes ist kein Entschluss Gottes, sondern mit dem Wesen des Lebens mit- gesetzt,weil Gott das Leben selbst ist.Siehe Textfortsetzung in Meister Eckhart
III.) Der grosse, bewegungserfüllte Raum einer Kathedrale ist sinn-
bildlich ein Ewigkeitsraum der Sehnsucht nach Freiheit, Unendlich-
keit und Vollkommenheit (Erlösung aus der Endlichkeit) zum dyna-
mischen Entwicklungsfreiraum als sinnbildlicher Ausdruck der Sehnsucht nach der persönlichen Entwicklungsbefreiung, weil Ent-
wicklung nur im " Hier und Jetzt stattfindet (Befreiung aus der Zeitlichkeit).
IV.) Der gotische Mensch ist mit den Elementen des Lebens ringender, suchender und auseinandersetzender Mensch. Deshalb liegt im Entwicklungscharakter eine gewisse Unruhe, aber er wusste, wo er Ruhe finden konnte. Der heutige Mensch ist genauso mit den Ele-
menten des Lebens ringender, suchender und auseinandersetzen-
der Mensch. Deshalb liegt im Entwicklungscharakter ein gewisse Unruhe, aber er weiss nicht, wo er Ruhe finden kann.
V.) Von den gotischen Kathedralen, als eine Bauherausforderung für Generationen, weil oft hunderte Jahre lang daran gebaut wurde und die Menschen, welche mit dem Bau begonnen hatten wussten, dass sie diese Bauschöpfung nie vollendet sehen würden zur Entwick-
lungsindividualisierung als Herausforderung für jede Generation
und wo jede Generation erst die notwendigen Entwicklungsvor-
aussetzungen erschafft, für die nächste Individualisierungs-Entwick-
lungsstufe der jetzigen Generation und das Individualisierungs-
streben kein Ende kennt.
VI.) Von wenn die gotischen Kathedralen einmal verwittern und ver-
fallen werden, weil sie nicht mehr den Zeitgeistgeschmack treffen, der Sinn nicht mehr verstanden wird, dass die Kathedrale auf
etwas hinweist, was das Leben übersteigt und deshalb niemand
mehr bereit ist, für die permanente Renovierung und Restaurierung Geld zu spenden zum Geist der Gotik, dem gotischen Lern- und Entwicklungs-Individualisierungs-Prinzip als der Genius des Christen-
tums in architektonischer Entwicklungsbaugestalt, welcher nicht verwittert, weil die Wahrheit ewiglich und ohne Geld zu haben ist.
VII.) Von wenn kein Geld zum Bau der gotischen Kathedrale da war, konnte nicht gebaut werden und der Bau musste ruhen, weil sonst die Rechnungen nicht bezahlt werden konnten (Brot vor Geist oder Welt vor Gott) zur Selbstentwicklung (z.B. " Berufspausen "), wo
auch heute trotz des allgemeinen Wohlstandes und sozialer Stabili-
tät " erst einmal Brot vor Geist " wegen den wirtschaftlichen
Sachzwängen Vorrang hat. Wenn aber alles " als Mittel zum Ent-
wicklungs-Individualisierungs-Sinn-Zweck zur Selbstkultivierung " (dem Entwickler dienen auch die unwidrigsten Umstände zum
Besten) betrachtet wird, dann heisst es nicht mehr nur " Brot vor Geist ",sondern auch " Brot und Geist " bedingen sich gegenseitig
und die kulturelle Entwicklung verlagert sich von aussen nach
innen.
VIII.) Von einem kulturtouristischen Besuch der gotischen Kathe-
drale, bei dem eine Entdeckeranspannung und Wissensneugierde vorherrscht, die ich ergreifen will und wenn ich wieder die gotische Kathedrale verlasse, ist das Wissen aber schnell vergessen und ich
bin der Gleiche wie zuvor zu einem Entwicklungs-Individualisierungs-Besuch einer gotischen Kathedrale, wo eine emotionale Betroffenheit der fortwährenden zeugenden, gebärenden Kraft als das Selbstent-
deckte in der gotischen Kathedrale vorherrscht, von der ich ergriffen werde und wenn ich die gotische Kathedrale wieder verlasse, bin ich verwandelt und nicht mehr der Alte wie zuvor.
IX.) Von dem dynamischen gotischen Baustil der so vorherrschend ist, dass alles andere nur als Mittel zu diesem Zweck erscheint und alles in der Welt dient nur Gott näher zu kommen zum dynamischen Ent-
wicklungsstrebestil, was so vorherrschend ist, dass alles in der Welt nur als Mittel zum Individualisierungs-Sinn-Zweck dient alles nur Zeichen ist und auf Höheres und Besseres verweist, was verwirklicht werden soll.
X.) Vom Gotikbegriff, der bis spät ins 18.Jahrhundert südlich der Alpen als Inbegriff eines primitiven Stils, barbarisch, verbauert, ungehobelt und rückständig interpretiert wurde, aber in Wahr-
heit dieser primitive, barbarische Wesenszug ein individuelles Charakteristikum der Ursprünglichkeit, Lebensdirektheit, Mittel-
barkeit, Lebenswirklichkeit und Lebensindividualisierung war, der sich der Anpassung und Normierung widersetzte zu den verkannten (gotischen) Entwicklungsnaturen, die oft als ungebildete Träumer
und hinterwäldlerisch betrachtet werden, aber in Wahrheit ist im menschlichen Kulturleben der Starke der Nichtangepasste. Der individuelle Sinn ist der Gemeinschafts- sinn und die Individualität findet sich in der Einheit aller Einzelnen wieder. Ein Mann macht viele und Mann und Masse gehören zusammen. Der Entwickler ist uner-
setzbar und weil das wertvollste Mitglied der Gesellschaft (" system-
relevant "). Er ist es, der die anderen durch " sein-anders-sein " wei-
terbringt. Einer muss es zuerst gedacht und getan haben. Das
Ganze erhält seinen Sinn vom Einzelnen und umgekehrt. Eine Gesellschaft wird sich nie als Kulturvolk begreifen, sondern Kultur
hat nur der Einzelne. Kultur ist das Ergebnis der Lebensindividu-
alisierung des Einzelnen und sein Entwicklungsprozess ist der kulturelle, formschöpferische Akt .
XI.) Von der gotischen Kathedrale, welche als Zufluchtsort bei krie-
gerischen Auseinandersetzungen von der Stadtbevölkerung als Schutzraum im Mittelalter aufgesucht wurde zur gotischen Kathe-
drale heute, welche als kulturelle " Arche Noah" für unseres bes-
seres sein können und sein wollen als Rettung vor uns selbst alter-
nativlos ist, weil jeder Entwicklungs-Individualisierungs-Weg nur durch und über die gotische Kathedrale geht. Im ersten Schritt
lernen wir " auf diese Steine kannst du bauen und vertrauen " (Weltgebäude) und nachdem dieses (z.B. Lebenskrise) zusammen-
gestürzt ist lernen wir, " nur auf diese Steine kannst du bauen und vertrauen " (Gebäude der gotischen Kathedrale).
XII.) Von einem Kreuzgang als viereckiger, von Arkadengängen geschlossener Hof, der an der Kirche angebaut ist und sich sowohl
bei Stifts-, und Dom- als auch bei Klosterkirchen befinden, um die Leidensstationen der Passion Christi nach zu vollziehen (Theologie
des Kreuzes) zur Individualisierung im Beruf als Berufungsweg in
der evolutionären,säkularen Nachfolge Christi, was nur gegen die vorherrschenden Arbeits-, Berufs- und gesellschaftliche Werte zu haben ist. Seinen individuellen Weg gehen, der in der vorherrschen-
den Gesellschaftsordnung nicht vorgesehen ist, bleibt eine Grad -
anderung der Marginalisierung und vorübergehenden Ortslosigkeit als Bürger (gelungenes Leben) und Bohemien (verpfuschtes Leben) zugleich, ein Gesellschaftsmensch nach aussen, aber ein Einzelner nach innen, in der kulturlosen Zivilisation leben, aber die Zivilisation im Verborgenen als " Namenloser " und stilles Vorbild kultivieren. Hier wird ein Kreuzweg als eine eigene Passion gelebt, der christlicher nicht sein kann. Wer so etwas tut hat so viel getan wie der Papst in Rom und noch viel, viel mehr (Teleologie der Entwicklung).
XIII.) Von der Katharinenkapelle im Straßburger Münster als Ge-
bets- und Andachtsräumlichkeit zur täglichen, stillen Stunde mit
sich selbst bspw. auf dem Balkon ( " als Privatkapelle "),um abends den Tag entwicklungsmässig zu reflektieren *.
* I.) " Die stille (halbe)Stunde für sich " am Tag ist die Beschäftigung nur mit seinen persönlichen Entwicklungs-Tages-Gedanken als Reflexion und nicht mit den Gedanken und dem Leben anderer z.B. einer Zeitung, in einem Buch oder in den elektronischen Medien. In dieser Zeit hat niemand etwas von einem zu wollen, denn sie gehört einem allein und dass sich laut einer Umfrage die Menschen sich kaum Zeit nehmen für sich selbst, gehört der Vergangenheit an. Für die evolutionäre Allzeitnutzung gilt es zu lernen, nach jedem Tag sich einige Minuten Zeit zu nehmen, eine schriftliche Tages-Entwicklungs-Erkenntnis-Reflexion vorzunehmen, um den Erkenntnisgewinn, die Entwicklungsfortschritte, aber auch die Fehler des Tages zu bilan-
zieren, jede Lebenstätigkeit und jedes Verhalten entwicklungsmässig zu hinterfragen, was als persönliche Meditation verstanden werden kann. Wenn ich am Tag mindestens drei Dinge nicht verbessert
und drei Gelegenheiten nicht überwunden habe, dann war es kein erfolgreicher Tag.
XIV.) Von einem Besuch einer gotischen Kathedrale als Kulturtou-
rist , wo kunstgeschichtliches Wissen und Bibelkenntnisse zum Ver-
ständnis der Bibelgleichnisse, Sinnbilder und Symbolsprache sinn-
voll ist zum Besuch einer gotischen Kathedrale als Entwickler, wo
ich mich verändern muss, um die architektonische Formen- und Allegoriensprache als Lebenssymbolik einer gotischen Kathedrale
zu verstehen, " um vom Höchsten und Grössten ergriffen zu wer-
den ".
XV.) Von der gotischen Pracht der lichtdurchfluteten, farbigen
zahlreichen Glasfenster (z.B. 176 Fenster in der Notre Dame von Chartres) in denen Bibelszenen dargestellt wurden, um die Men-
schen Gott näher zu bringen um gottgleicher zu werden (sinn-
liches Bewusstsein) zur Pracht des Gotischen Lernprinzips mit
seinen lebensdurchfluteten, individualisierungs-pädagogischen, zahlreichen Entwicklungsmöglichkeiten, wo Lebenszenarien dar-
gestellt werden, um ein Einzelner zu werden. Die niemanden gleich sind, sind Gott gleich (transzendiertes Bewusstsein).
XVI.) Von der gotischen Kathedrale, welche eine Vision einer anderen Welt verwirklichen wollte zum Entwicklungslebenskonzept, wo bei Entwicklungsreife die Vision der persönlichen Individualisierungs-Entwicklungswelt verwirklicht wird.
XVII.) Von den Strebesystemen der gotischen Kathedralen, welche
erst die Auflösung der Mauermassen und damit die Lichtfülle ermöglichen zum Entwicklungsstreben des Lebens, weil alles zum Entwicklungs-Individualisierungs-Sinn-Zweck als Gleichnis, Pro-
bierstein und Höherweisersinn betrachtet wird, was verwirklicht werden soll und erst die Lebenslichtfülle ermöglicht.
XVIII.) Mit den gotischen Kathedralen ist das unsichtbare Jahrhun-
dert angebrochen (Höhepunkt der Mystik) zu mit Albert Einstein (theoretischer Physiker) ist das unsichtbare Jahrhundert ange-
brochen (neues, universalistisches Weltbild der modernen Natur-
wisssenschaften).
XIX.) Von einer religiösen-Numerologie-Arithmetik, heiligen Geo-
metrie und allegorischen Zahlensymbolik, welche bei der Bauplanung der gotischen Kathedrale wichtig waren wie z.B. die Zahl eins steht für Gott als Einheit, die Zahl drei ist die Analogie für die Dreifaltigkeit, die Zahl zehn verweist auf die zehn Gebote und die Zahl zwölf er -
innert an die zwölf Apostel. Diese symbolische Zahlenbeziehungen gelten heute als unwissenschaftlich und sind bedeutungslos ge-
worden. Von dieser religiösen Metaphysik zur Physik des Materiel-
len, Dinglichen, Geldlichen, welche als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungszweck dienlich und Wegweiser und Mittler für
den Weg nach oben sind, was den Menschen übersteigt und was über sich hinaus weist auf etwas, was hinter ihnen steht und durch diese verwirklicht werden soll.
XX.) Von den gotischen Kathedralen als heiliger, bedeutungsgela-
dener, universaler Kirchenraum zu es gibt keine expliziten, heiligen Räume, weil Gott überall zuhause, alles heiliger Entwicklungs-
lebensraum ist "und alles und jeder mit jedem Punkt des Univer-
sums zu jedem Zeitpunkt verbunden ist.
XXI.) Von den Zeitgeistmoden der Jahrhunderte, welche wie eine
Generationenschicht auf dem Baudenkmal lagern, es verfremden
und die Kathedralenbedeutung, welche auf etwas über sich hin-
ausweist und was hinter ihr steht beschnitten haben zu den Zeitgeistmoden der Übertechnisierung, der Konsum- und Unter-
haltungsgesellschaft, der relativen, moralischen-Besitz- und Be-
stätigungswerte und Statussymbole als objektiv gewordene Kultur,
welche nicht mehr über sich hinausweist auf etwas, was hinter
ihr steht und verwirklicht werden soll, sondern nur noch auf sich selber verweist, als das bestätigte, stolze Erkenntnis-Ich-Bewusst- sein " des Cogito ergo sum " des Menschen *.
* Nachdem Descartes im cogito ergo sum die Selbstgewissheit des
Bewusstsein behauptet und an die Stelle der Selbstgewissheit der religiösen Erfahrung gesetzt hatte, hat die Philosophie der Neuzeit
das Bewusstsein als alleinige Realität vertreten. Die Welt ist vom " Ich " aufgebaut und deshalb ist das Denken in den Nihilismus geraten. Der Mensch darf sich nicht auf Wissenschaft, Kultur und Bewusstsein begründen, sein Glück und Heil von diesen erwarten und seine Exis -
enz davon abhängig machen, weil das in Wahrheit einer anderen Begründung bedarf. Wissenschaft, Kultur und Bewusstsein sind nur Bestimmungsstücke des Ganzen aber sind nicht das Ganze als Ein-
heit. Das Bewusstsein des Menschen ist Nichts gesichertes und konsistentes, sondern etwas ungewisses und labiles. Es bedarf nur einer Veränderung oder einer Krise, welche die Sicherheit des Be-
wusstseins erschüttert.Siehe Textfortsetzung den Gliederungspunkt "Krise des Christentums-kurzer geschichtlicher Rückblick" in Chris- tentum-frueher-und-heute
XXII.) Von der gotischen Kathedrale, wo das Nichtsichtbare die Voraussetzung war für das Gelingen eines solchen Bauwerkes
(z.B. Fundament, Steinbruch,Spenden) zur Entwicklungs- individua-
lisierung, wo das Nichtsichtbare (z.B. Lebenskrisen, Entwicklungs-
reife, Vorbildfunktion,Wesen der Dinge den wahren Wert des Menschen und der Dinge erst ausmacht *.
*1.) Die Gotik ist ein Baustil wo das Sichtbare das Unsichtbare wider-
spiegelt.
2.) Das Sichtbare z.B. das äussere Erscheinungsbild oder der Preis macht den Warenwert aus, aber die unsichtbaren Entwicklungs-
eigenschaften hinter der Erscheinung als verkleidete Tugenden machen den wahren Wert aus. Im Kern geht es und die Feststellung von Meister Eckhart, dass jegliche Kreatur Gottes voll ist wie ein aufgeschlagenes Buch und wer darin recht zu lesen weiss, der
braucht keine Predigt mehr.Jedes Ding, jeder Begriff, jede Situation, jeder Eindruck, jede Lebenslage, jede Erfahrung, jede Lebensdis-
harmonie, jeder Konsum, jede Technik, jede Unterhaltung, jedes Problem und Krise, jedesgute oder schlechte Tun, jeder Lebensdruck, jedes Erlebnis, jede Bewertung, jede Empfindung, jedes Leiden seine eigene Gotteswahrheit hat und automatisch zur Individualisierungs-Bringschuld einer Entwicklungslosigkeit wird,wenn diese nicht als Mittel zum Individualisierungs-Sinnzweck verwendet wird, welcher auf Höheres verweist, was verwirklicht werden soll. Es sind alles nur Wegweiser, Hilfen und Mittler für den Weg nach oben was den Menschen übersteigt und sind nur je nach kultureller Affinität Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Reifezweck, welche nicht an
die Seele heranreichen. Alles dient nur dem einen Ziel durch die Dinge hindurch zugehen, um ihnen gegenüberstehen. Erst dann ist es mög-
lich, diese in der Entwicklungs-Transzendierung zu überwinden und zu einem Stück mehr Frieden zu gelangen, weil Ruhe aller Unruhe-
bewegung Suchziel bleibt. Das Viele ist nur da sagt Meister Eckhart, um zu dem Einen (Gott) zu gelangen, und dieses Eine ist Frieden.
XXIII.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen habe ich Informatik, Betriebs-
wirtschaft oder Astronomie studiert, aber weiss nicht mehr von mir und über mich als vor den Studien. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen habe ich das gotische Lernprinzip kennen gelernt und weiss alles
von mir und über mich.
XXIV.) Von der gotischen Kathedrale und dem Rathaus als Spaltung
von Gott und Welt, dem Jenseits und dem Diesseits zur gotischen Kathedrale, wo durch das gotische Lernprinzip dieser anachronis-
tische zwei-Welten-Dualismus aufgehoben wird.
XXV.) Alles Entwicklungs-Kultur-Lernen des gotischen Lernprinzips beruht auf dem Prinzip des reflektierenden (Selbstbewusst)seins lernen. Es ist neben dem konfliktfreien Verstandeslernen die zweite Lernseite als Selbstreflexionslernen in der Lebensauseinandersetzung als ein Selbst-Werde-und ein Selbst-Sein-Lernen ist. Der Mensch kommt also nicht als " Tabula rasa " auf die Welt und ist kein unbe-
schriebenes Blatt. Niemand kann einem Wissen offenbaren, das nicht schon " im noch nicht Nichtgewussten"dämmert." Der Umgang mit Quanteninformationen ist erlernbar.Siehe Textfortsetzung Nr.200.
XXVI.) Von den Zeitgeistmoden der Jahrhunderte, welche wie eine
Generationenschicht auf dem Baudenkmal lagern, es verfremden und die Kathedralenbedeutung, welche auf etwas über sich hinausweist und was hinter ihr steht beschnitten haben zu den Zeitgeistmoden der Übertechnisierung, der Konsum- und Unterhaltungs-und Ha-
bengesellschaft, der relativen, moralischen Besitz- Sicherheits- und Bestätigungswerte als objektiv gewordene Kultur,welche nicht mehr über sich hinausweist auf etwas, was hinter ihr steht und verwirklicht werden soll, sondern nur noch auf sich selber verweist, als das be- stätigte, stolze Erkenntnis-Ich-Bewusstsein " des Cogito ergo sum " des Menschen.
XXVII.) Beispiel-Mehrtext-Fortsetzung siehe Entwicklungsgotik 1-9
(13.) Das Bildungs-Kultur-Lernen ist stolz auf seine Dichter
und Denker, seine Komponisten und Erfinder, seine Geistes-
und Kulturgrössen. Bspw. gilt Meister Eckhart unumstritten
der tiefste Geist in Deutschland, Italien wird mit Dante in Verbindung gebracht, wer Rembrandt sagt meint Holland, Shakespeare gehört nach England und Spanien ist stolz auf Cervantes. Der französische Held aber, das ist die gotische Kathedrale. Nur wen interessiert das heute noch wirklich,
weil unsere kulturellen Errungenschaften, welche in der
Bildung vermittelt werden keinen wirklichen Einfluss mehr
auf die kulturelle Entwicklung des Einzelnen haben. Die
Sprache und der Geist der grossen Denker sind nicht mehr imstande dem Neuen, was gesagt werden muss, zündenden Ausdruck zu verleihen? Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen
brennt das Feuer in einem und Kulturgrössen wie bspw.
Vincent van Gogh, das Straßburger Münster oder Meister Eckhart lassen einen bei (Reife-Nr.782)nicht mehr los.
14.) Bildungs-Kultur-Lernen ist bspw. das Kunstmuseums Louvre mit seiner statischen Objekt-Besichtigungs-Kunst, welches derzeit zehn Millionen Besuchern im Jahr in Bann
zieht(Ich erkenne nur, was ich weiss). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist bspw. das Straßburger Münster mit dem in Stein gemeißelten gotischen Lernprinzip, welches derzeit drei Millionen Besucher im Jahr in Bann zieht. Die Zukunft der gotischen Kathedralen wird die Besucherzahlen von der Objekt-Besichtigungs-Kunst zur Entwicklungslebens- Individualisierungs-Kunst immer mehr umkehren (ich erkenne nur, wenn ich es glaube, ich erkenne es nur, wenn ich mich verändere) *.
*I.) Wenn ich mich im gotischen Baustil wieder erkenne, ist diese
mir ebenbürtig. Keiner vermag das hinaus zu erkennen, was er selbst nicht in sich hat. Wenn ich mich in der Erkenntnis wiedererkenne, handelt es sich um einen lebendigen Prozess, der den gesamten Menschen erfasst und dieser selber verwandelt wird.Das Subjekt
und das Objekt der Erkenntnis sind identisch und die Spaltung ist aufgehoben. Diese Erkenntnis ist tatsächlich Weg, Wahrheit und Leben zugleich und zieht kein Handeln mehr nach sich, sondern Erkenntnis und Verwirklichung sind eins. Nur mit der blossen
Macht des Daseins werden Entscheidungen herbeigeführt, ein Geschehen, was von selbst geschieht. Ein Mann macht viele, weil seine Individualität in der Individualität aller aufgeht.
II.) Das gotische Lernprinzip besitzt einen höheren Autoritäts-
anspruch wie die Bildung, weil die Entwicklungsgrundsätze sich
nicht von pädagogischen Axiomen herleiten, sondern katego-
risch lebensgültig und wider spruchslos sind. Deshalb kommt der Bildungslernende des "cogito ergo sum " mit grossem Abstand erst danach.
15.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen muss ich Mathematik üben, um z.B. die kubische Gleichung zu verstehen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen muss ich mich verändern, um die architektonische Formensprache als Lebenssymbolik einer gotischen Kathedrale zu verstehen, "um vom Höchsten und Grössten ergriffen zu werden " *.
* "Ganz Paris zählt nicht soviel,wie die Kathedrale von Straßburg be-
merkte einmal Honore des Balzac emphatisch " (französischer Schriftsteller) beim Anblick dieser Kulturschöpfung. Eine gotische Kathedrale beweist gar nichts und zieht trotzdem viele Millionen Besucher jedes Jahr in Bann.
Siehe Beispielfortsetzung "Vom (gotischen) Bildungs-Kultur-Lernen zum (gotischen) Entwicklungs-Kultur-Lernen" in
Entwicklungsgotik-1 bis Entwicklungsgotik 9
Siehe auch das gotische Lernprinzip Nr.1 bis Nr.16 als
Kulturlernbegriff.
Beispielfortsetzung Nr.16-Nr.50 in Kulturlernen-2